Unterschiedliche Sichtweisen über Kosteneffizienz
Die detaillierte Analyse zeigt, dass es in der Fachwelt unterschiedliche Sichtweisen gibt, wie kosteneffizient die von der Bundesregierung vorgeschlagenen Maßnahmen sind. Ein Beispiel: Nach Auffassung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) gewährleisten die zunehmende Übernahme von Marktrisiken durch die Erneuerbaren Energien im Rahmen der Direktvermarktung sowie die Auktionierung einen verlässlichen Ausbaupfad und ein hohes Maß an Wettbewerb und damit Fördereffizienz. Das IASS hingegen sieht die Direktvermarktung bei der nicht steuerbaren Erzeugung aus Wind und Sonne kritisch und erwartet dadurch keine Kosteneinsparung.
Ausschreibungen stellen Hürde für kleine Akteure dar
Die theoretischen Vorteile von Ausschreibungen unterstreicht auch eine Studie von IZES, BET und Professor Peter Bofinger: Auktionen führten zu niedrigen Preisen, wenn ausreichend Wettbewerb unter den Bietern bestehe. Allerdings müsse das Design einer Ausschreibung sehr gut geplant werden, da kleine Unterschiede die Funktionsfähigkeit stark beeinflussten. Der Mechanismus sei also mit Vorbereitungskosten verbunden. Außerdem könnte, abhängig von der Ausgestaltung, schon auf der Anlagenbetreiberseite eine Konzentration entstehen. Denn das Risiko der Vermarktung führe zu höheren Fixkosten, die Anlagenbetreiber auf dem Kapitalmarkt einholen müssten. Das stelle besonders für kleinere Akteure eine Hürde dar. Auch technologisch und regional differenzierte Ausschreibungen könnten zu einer starken Beschränkung des Bieterkreises führen. Damit steige das Risiko einer Konzentration von Marktakteuren, die letztlich Wettbewerb und Kosteneffizienz hemme.
Folgt: Zweifel an Kostensenkung