Das Projekt Kresse: Ressourcenverbrauch bei EE geringer

Bewertung als unkritisch

Von den untersuchten Technologien haben sich mit hoher Wahrscheinlichkeit als unkritisch in Bezug auf die Versorgung mit mineralischen Rohstoffen erwiesen:

  • Nutzung im Stromsektor: Solarthermie, Wasserkraft, Windkraftanlagen ohne Seltenerdmagneten, siliziumbasierte kristalline Photovoltaik
  • Nutzung im Wärmesektor: Geothermie, Solarthermie
  • Infrastruktur: Stromnetze, einzelne Typen von Stromspeichern, alkalische Elektrolyse und SOFC-Brennstoffzellen

Zwar ist die Versorgung mit mineralischen Rohstoffen bei der Nutzung von Biomasse und Biokraftstoffen im Strom- und Wärme- bzw. im Verkehrssektor ebenfalls nicht als kritisch einzustufen, doch müssten für deren Bewertung die Verfügbarkeit der Biomasse als solcher und die damit je nach Art der Biomasse verbundenen Probleme insbesondere der Flächennutzung und Nutzungskonkurrenz berücksichtigt werden, die nicht Gegenstand dieser Studie sind.

Bewertung als kritisch

Als kritisch in Bezug auf die Versorgung mit mineralischen Rohstoffen wurden einzelne Komponenten bzw. Subtechnologien der Windenergie, der Photovoltaiksowie der Batteriespeicherung identifiziert. Für diese Technologien bestehen jedoch unkritische Alternativen, die in Zukunft verstärkt zum Einsatz kommen könnten oder bereits heute marktdominierend sind.

Bewertung noch nicht möglich

Hinsichtlich der geothermischen Stromerzeugung kann im Fall eines starken Zubaus ein relevanter Bedarf an verschiedenen kritischen Legierungselementen zumindest nicht ausgeschlossen werden. Verschiedene Argumente sprechen dafür, die geothermische Stromerzeugung in Hinblick auf ihren zukünftigen Bedarf an Stahllegierungen (auch im Vergleich zur Windkraft) als „relevant“ einzuschätzen.

Schlussfolgerungen

Während der Wärme- und der Verkehrssektor beimdirekten Einsatz erneuerbarer Energien mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht als kritisch anzusehen sein wird, sollte mit Bezug auf die aufgeworfene Untersuchungsfrage ein Augenmerk auf den Stromsektor gelegt werden. Auch wenn die Verfügbarkeit mineralischer Rohstoffe für die relevanten Technologien kein Problem darstellt, sollten mögliche Versorgungsrisiken aufgrund von Abhängigkeiten von wenigen Lieferländern und Nutzungskonkurrenzen beachtet werden.

Einen zentralen Aspekt der in der Studie abgeleiteten Politikempfehlungen bildet der Vorschlag, den Schwerpunkt bei der Sicherung der Rohstoffversorgung Deutschlands mittelfristig auf Effizienz- und Recyclingstrategien und auf solche zur Verlängerung von Nutzungs- und Lebensdauer zu legen.
->Quelle: wupperinst.org1; wupperinst.org2; Abschlussbericht; Zusammenfassung