Klimafolgen schlimmer als befürchtet

Nocholas Stern rechnete nach

Wenn die Erderwärmung weiter zunimmt, kann das die Menschheit vor größere Problemen stellen als bisher befürchtet: Der britische Ökonom Nicholas Stern vom Grantham Research Institute on Climate Change and the Environment an der London School of Economics warnt in einer Studie davor, dass der Klimawandel größere ökonomische Schäden anrichten könnte, als bisher gedacht. Das liege vor allem an fehlerhaften Rechenmodellen, u.a. dem sogenannten DICE (Dynamic Integrated Climate-Economy)-Modell, das Stern mit seinem Kollegen Simon Dietz überarbeitet hat.

Wenn der Treibhausgasausstoß nicht erheblich verringert werde, könnte der Lebensstandard der Menschheit noch in diesem Jahrhundert sinken, so die beiden Autoren in der viel beachteten Studie (s.u. Quellen), die am 16.06.2014 veröffentlicht wurde. Um eine entscheidende [[CO2]]-Verringerung zu erreichen, müsste der Preis für Verschmutzungsrechte bis auf 200 Dollar pro Tonne [[CO2]] steigen. Derzeit kosten [[CO2]]-Zertifikate in Europa nur etwa sechs Euro.

Mit dem DICE-Modell werden die Folgekosten des Klimawandels sowie der Kostenvorteile von Anpassungsmaßnahmenberechnet. Dietz dazu: „Unser Ziel war es zu zeigen, inwieweit eine neue Version dieses Modells dazu beitragen kann, die neuesten Erkenntnisse der Klimawissenschaft und Klimaökonomie besser zu berücksichtigen“. Jetzt bildet das Modell einerseits mehr Klimafolgen ab – vor allem für die Wirtschaft – und es schließt auch die Frage ein, um wie viel die zunehmende [[CO2]]-Konzentration die globale Durchschnittstemperatur steigen lässt.

Stern hält es für „extrem wichtig, die begrenzte Aussagekraft des Standardmodells zu verstehen, das Annahmen macht, die so nicht den Stand des Wissens über den Klimawandel sowie dessen Auswirkungen auf die Wirtschaft berücksichtigen „, sagte Stern. Wichtig am neuen Modell ist die Annahme, dass durch den Klimawandel das ökonomischen Wachstums selbst zerstört wird – bisher hatte man dagagen angenommen, dass das Wirtschaftswachstum lediglich gebremst werde.

2006 hatte Stern in dem nach ihm benannten „Stern-Report“ nachgewiesen, dass Untätigkeit beim Klimawandel wesentlich teurer wird, als rechtzeitig Klimaschutzmaßnahmen zu finanzieren.
->Quelle(n): green.wiwo.de; grist.org; sonnenseite.com; lse.ac.uk/PDF; lse.ac.uk; smh.com.au; independent.co.uk