TÜV Rheinland: Großer Einfluss des Klimas auf Energieertrag
Der TÜV Rheinland untersuchte den Stromertrag von Solarmodulen in verschiedenen Klimaregionen der Welt, um die Frage zu beantworten, inwieweit sich klimatische Faktoren auf den Energieertrag von PV-Modulen auswirken. Zu Klimafaktoren zählen neben Temperatur und Sonnenlichteinfall unter anderem Luftfeuchtigkeit und Niederschlag, aber auch mögliche Belastungen durch Sand oder salzhaltige Luft. Die TÜV-Fachleute stellten Ertragsunterschiede verschiedener Module in Abhängigkeit vom jeweiligen Klima von mehr als 10 Prozent fest.
Für die Vergleichsmessungen des Energieertrags baute der TÜV Rheinland fünf Testfelder auf. Derzeit sind bereits 17 Modultypen von 13 Herstellern in der Felduntersuchung – Dünnschicht ebenso wie kristalline Module. Sie werden zunächst einer Laboruntersuchung und Messung der Leistung unterzogen, bevor sie 24 Monate im realen Test laufen. Anschließend werden alle Module nochmals im Labor untersucht.
Die Auswahl der Projektstandorte in den verschiedenen Klimazonen hat sich auch an den Standorten des globalen Netzwerks der PV-Prüflabore des TÜV Rheinland orientiert, die bereits den größten Teil der weltweiten Klimaklassifizierung abdecken: Köln mit gemäßigtem mitteleuropäischen Klima, das italienische Ancona mit Mittelmeerklima und salzhaltiger Atmosphäre, trockenes Tropenklima in Tempe im US-amerikanischen Bundesstaat Arizona, das indische Chennai mit subtropischem Klima und ein Testfeld in der arabischen Wüste, in der auch Sandstürme auftreten. Analysiert werden die Besonderheiten der verschiedenen PV-Module mit verschiedenen Konstruktionen und Materialien im Hinblick auf ihre Leistung und Klimaeffekte, saisonale Effekte, Schwachlichtverhalten, Temperaturverhalten sowie Spektralverhalten.
Unterschiede in der Rendite
Bereits bei bisherigen vergleichenden Ertragsanalysen, die der TÜV Rheinland auf dem Außentestfeld in Köln durchgeführt hat, konnten Ertragsunterschiede bis 5 Prozent bei verschiedenen kristallinen Modulen verglichen mit der Messung im Labor als Referenz festgestellt werden, was entsprechende Unterschiede in der Rendite zur Folge hat – bei Dünnschichtmodulen sind die Unterschiede noch größer.
An den jetzigen Feldversuchen teilnehmende Hersteller erhalten verlässliche Hinweise, bei welchen Klimabedingungen sich ihre Module wie verhalten und welchen Einfluss auf den Ertrag das jeweilige Klima hat. Das ist auch für Investorenentscheidungen relevant. Zudem bekommen Modulproduzenten mit den Ergebnissen der Vergleiche ihrer Module mit anderen Modulen Informationen über mögliche technologischen Verbesserung ihrer Produkte. Neben den Energieertragsvergleichen werden – vor allem in den Wüstenstandorten – Verschmutzungen durch Staub und Sand untersucht. So werden unterschiedliche Reinigungsintervalle Aufschluss über optimale Vorgehensweisen und Methoden bei der Reinigung von Solaranlagen bringen.
->Quelle: tuv.com