Kernaussagen des Berichts – Entwicklungen auf dem Energiemarkt
- Der weltweite Primärenergieverbrauch stieg 2013 um 2,3%; er lag damit zwar höher als 2012 (+1,8%), aber unter dem Zehnjahresmittelwert von 2,5%.
- Alle zur Stromerzeugung eingesetzten Energieträger wiesen abgesehen von Öl, Nuklearenergie und erneuerbaren Energien unterdurchschnittliche Wachstumsrate auf. Bis auf Nordamerika blieb das Wachstum in allen Regionen unter dem Durchschnittswert.
- Öl ist mit einem Marktanteil von 32,9% am weltweiten Energieverbrauch weiterhin der wichtigste globale Energieträger, verliert jedoch im 14. Jahr in Folge Marktanteile. Damit erreicht Öl erneut den bisher niedrigsten Marktanteil seit Beginn der Datenerhebung durch BP im Jahr 1965.
- 80% des Anstiegs am weltweiten Energieverbrauch entfallen auf die Schwellenländer, auch wenn der aktuelle Anstieg in Höhe von 3,1% unterdurchschnittlich ausfiel. Die Verbrauchssteigerung in den OECD-Ländern fiel mit 1,2% hingegen überdurchschnittlich aus.
- Der Nettoanstieg des Energieverbrauchs in den OECD-Nationen resultierte ausschließlich aus der kräftigen Verbrauchssteigerung in den USA (+2,9%); der Energieverbrauch in Europa und Japan sank um 0,3% bzw. 0,6%.
Öl
- Dated Brent pendelte sich 2013 bei durchschnittlich 108,66 US-Dollar pro Barrel ein und lag damit um 3,01 US-Dollar pro Barrel unter dem Niveau von 2012.
- Der weltweite Ölverbrauch stieg um 1,4 Mio. Barrel pro Tag (b/d) und somit um 1,4%; er lag damit ganz knapp über dem historischen Durchschnitt.
- Länder außerhalb der OECD verzeichnen mit 51% mittlerweile den Hauptanteil des weltweiten Ölverbrauchs. Auch der Nettoanstieg des globalen Verbrauchs entfiel im letzten Jahr erneut wieder ausschließlich auf diese Länder. Der Verbrauch in den OECD-Staaten sank um 0,4% und war damit in sieben der letzten acht Jahre rückläufig.
- Die USA (+400.000 b/d) verzeichneten im Jahr 2013 den größten Anstieg am weltweiten Ölverbrauch; erstmals seit 1999 lag der Anstieg damit höher als in China (+390.000 b/d).
- Die globale Ölförderung hielt 2013 nicht Schritt mit dem Anstieg am weltweiten Verbrauch; der Anstieg betrug 560.000 b/d bzw. 0,6%. Der global gesehen größte Anstieg entfiel auf die USA (+1,1 Mio. b/d), die damit zum zweiten Mal in Folge die höchste je für dieses Land verzeichnete Steigerungsrate erzielten.
- Mit einem Anteil von 96% entfiel nahezu der gesamte Anstieg der Förderung aus Nicht-OPEC-Ländern (1,2 Mio. b/d – der stärkste Anstieg seit 2002) auf die USA; die Gesamtförderung in Höhe von 50 Mio. Barrel b/d stellt einen neuen Rekordwert dar.
- Der weltweite Rohöldurchsatz in Raffinerien erhöhte sich unterdurchschnittlich um 390.000 b/d bzw. 0,5%. Dabei entfiel der gesamte Nettoanstieg von 730.000 b/d auf die Nicht-OECD-Nationen.
- Der Rohöldurchsatz in Raffinerien in den OECD-Ländern sank um 340.000 b/d und verzeichnete trotz der um 320.000 b/d gesteigerten Verarbeitung in US-Raffinerien zum siebten Mal in den zurückliegenden neun Jahren einen Rückgang. In den USA setzte sich der Trend fort, den Nettoexport von Mineralölprodukten zu erhöhen.
- Der globale Handel mit Erdöl weitete sich 2013 um 2,1% oder 1,2 Mio. b/d aus – unter den Importländern glich dabei der in Europa und den Schwellenländern verzeichnete Anstieg den Rückgang in den USA und Japan mehr als aus.
- Die Menge der weltweit nachgewiesenen Reserven stieg zum Ende des Jahres 2013 auf 1687,9 Mrd. Barrel und reicht damit aus, die globale Förderung auf dem derzeitigen Niveau über 53,3 Jahre weiterzuführen.
Gas
- Der weltweite Gasverbrauch stieg um 1,4% und blieb damit unter dem historischen Durchschnitt von 2,6%. Wie auch bei der Primärenergie lag hier der Anstieg des Verbrauchs in den OECD-Ländern (+1,8%) über dem Durchschnitt, während er sich außerhalb der OECD mit +1,1% unterdurchschnittlich erhöhte.
- Bis auf Nordamerika lag die Wachstumsrate in allen anderen Regionen unter dem Durchschnitt. Mit +10,8% bzw. +2,4% verzeichneten China und die USA weltweit die größten Steigerungen, insgesamt entfiel ein Anteil von 81% des globalen Wachstums auf diese beiden Länder.
- Indien verbuchte weltweit mit -12,2% den größten Rückgang nach Volumen, während der Gasverbrauch in der EU auf das niedrigste Niveau seit 1999 zurückging.
- Global hatte Gas einen Anteil von 23,7 % am Primärenergieverbrauch.
- Die weltweite Erdgasförderung stieg um 1,1%; dieser Wert liegt beträchtlich unter dem Zehnjahresschnitt von 2,6%.
- Abgesehen von Europa und Eurasien war die Wachstumsrate in sämtlichen anderen Regionen unterdurchschnittlich. Die USA (+1,3%) bleiben die weltweit größte Fördernation, allerdings verzeichneten Russland und China mit 2,4% bzw. 9,5% im Jahr 2013 größere Anstiege bei der Förderung.
- Der weltweite Handel mit Erdgas wuchs 2013 um 1,8% und lag damit unter dem historischen Mittel von 5,2%. Der Transport von Erdgas über Pipelines stieg um 2,3%.
- Der Anteil von LNG am globalen Gashandel ging leicht auf 31,4% zurück. Internationale Handelsaktivitäten mit Erdgas machten 30,9% des globalen Gasverbrauchs aus.
- Das Volumen der global nachgewiesenen Erdgasreserven stieg auf 185,7 Billionen Kubikmeter (trillion cubic meters – tcm), ausreichend, um die derzeitige weltweite Förderung über 55,1 Jahre weiterzuführen.
Weitere Energieträger
- 2013 stieg der weltweite Kohleverbrauch um 3%. Dieser Wert liegt zwar klar unter dem Zehnjahresmittel von 3,9% für diesen Energieträger, doch bleibt die Kohle auch mit diesem Wert der am schnellsten wachsende fossile Brennstoff.
- Mit 30,1% erzielte Kohle den höchsten Anteil am Primärenergieverbrauch seit 1970. Außerhalb der OECD stieg der Kohleverbrauch um 3,7% zwar unterdurchschnittlich, machte aber dennoch 89% des weltweiten Anstieges aus.
- Die Erzeugung von Kernenergie stieg um 0,9% und verzeichnete damit den ersten Anstieg seit 2010. 2013 trug Kernenergie 4,4% zum weltweiten Energieverbrauch bei – dies ist der geringste Marktanteil seit 1984.
- Die Energieerzeugung durch Wasserkraft ging mit 2,9% unterdurchschnittlich zurück und machte insgesamt einen Anteil in Höhe von 6,7% des globalen Energieverbrauchs aus.
- Der Anstieg des Verbrauchs erneuerbarer Energien – sowohl bei der Stromerzeugung wie auch im Straßenverkehr – setzte sich 2013 weiter fort und erreichte mit einem Anteil von 2,7% am weltweiten Energieverbrauch einen neuen Höchstwert. Vor 10 Jahren betrug dieser Anteil lediglich 0,8%.
- Weltweit entfiel erneut mehr als die Hälfte des Wachstums bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien auf die Windenergie (+20,7%). Der Einsatz von Solarenergie stieg sogar noch rasanter (+33%), wenn auch von einem niedrigeren Niveau kommend.
- Mit einem Anstieg um 6,1% (80,000 b/doe – Barrel Erdöläquivalent pro Tag) erhöhte sich die Produktion von Biokraftstoffen nur unterdurchschnittlich; der Großteil dieser Erhöhung entfiel dabei auf die beiden größten Produzenten, Brasilien und die USA.
->Quelle: bp.com