Erstes Serien-KFZ mit H2-Antrieb

Weltweit erstes Brennstoffzellen-Auto

„Toyota präsentiert das weltweit erste Serienauto mit Brennstoffzellenantrieb – und die Konkurrenz aus Deutschland kann nur zuschauen. Dem japanischen Hersteller könnte mit dem Modell FCV ein Coup wie einst mit dem Hybridwagen Prius gelingen,“ schlagzeilt sensationsträchtig der Spiegel. Auto Motor und Sport sieht es gelassener: „Die Serienversion des Toyota FCV zeigt sich gegenüber der Studie der Tokio Motor Show 2013 kaum verändert. Die Brennstoffzellen-Limousine soll ab April 2015 zunächst in Japan angeboten werden. Im Sommer 2015 folgt die Markteinführung in Europa und den USA.“ Solarify berichtete bereits im Januar.

Der weltgrößte Autokonzern Toyota bringt die ersten serienreifen Autos mit Brennstoffzellenantrieb auf den Markt. Ab kommenden März sollen in Japan für umgerechnet 50.500 Euro die ersten verkauft werden. Die japanische Regierung will mithelfen, die Kosten bis 2025 auf 15.000 Euro zu drücken. Für den deutschen Markt plant das Unternehmen zunächst die Produktion einer Serie, die auf wenige hundert Fahrzeuge beschränkt ist.

Vorteile gegenüber Batterie

Der 4,87 Meter lange, 1,81 Meter breite und 1,54 Meter hohe Toyota FCV wird von einem Elektromotor angetrieben, der seine Energie aus einer Brennstoffzelle bezieht. Die Brennstoffzelle im Viersitzer liefert eine Leistungsdichte von 3 kW pro Liter Bauvolumen und eine Leistung von mindestens 100 kW. Die Reichweite des Toyota FCV soll mit einer Tankfüllung seiner  beiden 700-Bar-Hochdruck-Wasserstofftanks rund 500 Kilometer betragen. Der Tankvorgang soll nur drei Minuten dauern.

Weil Brennstoffzellen Strom durch eine Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff erzeugen, entsteht lediglich Wasserdampf. Daher gelten sie als eine Schlüsseltechnologie für die Lösung der durch den Autoverkehr weltweit verursachten Umweltprobleme. Brennstoffzellen-Fahrzeugeermöglichen längere Fahrten als Elektroautos, und das Nachtanken geht schneller als das Laden der Batterie. Allerdings ist offen, wann Wasserstoff in ausreichender Menge an genug Tankstellen angeboten wird. Und noch ist das Ganze ziemlich teuer.

Lange Durststrecke

Toyota will nach dem Erfolg mit dem hybrid-angetriebenen Prius auch der H2-Antriebstechnik zum Durchbruch verhelfen und Marktführers werden. „Das ist der Beginn einer langen Strecke“, sagte Toyota-Vizepräsident Mitsuhisa Kato „Ziel ist es, Wasserstoff zur Standardausstattung in der Gesellschaft zu machen und Brennstoffzellen-Wagen zu normalen Autos.“ Allerdings rechnet man bei Toyota mit einer langen Durststrecke.

In Deutschland schickte Daimler 2010 in einem ersten Testlauf 200 Exemplare mit Wasserstoff-Antrieb auf die Straße. Zusammen mit Nissan und Ford arbeitet der Stuttgarter Konzern an der weiteren Entwicklung und will von 2017 an im größeren Stil loslegen.
->Quelle(n): tagesschau.de; spiegel.de; auto-motor-und-sport.de; solarify.eu/wasserstoffkraftwerk-auf-vier-radern