Negawatt statt Megawatt
Hans-Joachim Schellnhuber vom PIK-Potsdam nannte Weizsäcker einen“globalen Nachbarn, radikalen Wahrsager und zeitgemäßen Sozialdemokraten“. Der frühere Grünen-Bundestagsabgeordnete und ehemalige Bremer Umweltsenator Reinhard Loske erinnerte humorvoll an die Aufbaujahre des Wuppertal-Instituts, wo er als junger Öko-Forscher die einflussreiche Studie „Zukunftsfähiges Deutschland“ habe erstellen können. Damals sei es wirklich fortschrittlich zugegangen: Ans Amerikanische angelehnt habe man sich mit Vornamen und „Sie“ angesprochen, anders als er das aus Westfalen gewohnt sei, da heiße es „Herr“ und „Du“. Loske erinnerte daran, dass Weizsäckers Frau Christine, die zurzeit des Festakts im Ausland weilte, den Begriff der „Fehlerfreundlichkeit“ erfunden habe. Er bedeute „besonders intensive Beschäftigung mit den Abweichungen vom erwarteten Ablauf der Dinge.“ Als typische, aufrüttelnde und provozierende Gegensatzpaare aus der damaligen Zeit nannte Loske „Negawatt statt Megawatt“ und „Megatonnen statt Mikrogramm“.
Ernst Ulrich von Weizsäcker ist Träger des Deutschen Umweltpreises und einer der beiden Präsidenten des Club of Rome sowie Co-Vorsitzender des International Resource Panel.
Zum seinem 75. Geburtstag ist in englischer Sprache erschienen: Ernst Ulrich von Weizsäcker (Ed.): „Ernst Ulrich von Weizsäcker: A Pioneer on Environmental, Climate and Energy Policies“.
->Quelle(n): Eigene Aufzeichnungen; wupperinst.org; taz.de; stuttgarter-zeitung.de; ernst.weizsaecker.de; wz-newsline.de; ernst.weizsaecker.de/faktor-vier-faktor-fuenf