31 Prozent Anteil an der deutschen Stromerzeugung – Gasstrom gegenüber 2010 halbiert
Die erneuerbaren Energiequellen Wind, Sonne, Wasser und Biomasse hatten im ersten Halbjahr 2014 zusammen einen Anteil von 31 Prozent an der deutschen Stromerzeugung – mehr als jeder andere Energieträger. Das zeigen aktuelle Daten des Fraunhofer ISE, Freiburg.
Der hohe Anteil der erneuerbaren Energien ist laut der Auswertung des Fraunhofer-Instituts vor allem auf steigende Erträge aus Sonnen- und Windenergie zurückzuführen: Die solare Stromproduktion verzeichnete demnach im Vergleich zum ersten Halbjahr 2013 ein Plus von 28 Prozent, die Windkraft legte um 19 Prozent zu. Insgesamt trugen Wind, Sonne, Wasser und Biomasse in den ersten sechs Monaten des Jahres somit 31 Prozent bzw. rund 81 Terawattstunden (TWh) zur Stromproduktion in Deutschland bei. Den größten Anteil am Strom aus erneuerbaren Energien hatte in diesem Zeitraum die Windenergie (26,7 TWh), vor Biomasse (25,6 TWh) und der Solarenergie (26,7 TWh), wie die Zahlen des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) zeigen.Während vor allem die Menge des Stroms aus Sonne und Wind gestiegen ist, ging die Stromproduktion aus Kernkraftwerken, Braun- und Steinkohle- sowie Gaskraftwerken zum Teil deutlich zurück. Wie die Auswertung des ISE zeigt, stammten im ersten Halbjahr 2014 fast 70 Terawattstunden Strom aus Braunkohle (-4,2% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum), rund 51 Terawattstunden aus Steinkohle (-10,7%). Kernkraftwerke produzierten 45 Terawattstunden elektrische Energie (-1,8%), Gaskraftwerke 16,6 Terawattstunden (-25,5%).
Bruno Burger im Vorwort: „Das erste Halbjahr 2014 war geprägt durch milde Temperaturen und eine hohe Stromproduktion aus Wind- und Solarenergie. Solarenergieanlagen haben ihre Produktion gegenüber dem ersten Halbjahr 2013 um 28% gesteigert, während die Windenergie ca. 19% zulegen konnte. Im Juni haben Solaranlagen doppelt so viel Strom wie Windenergieanlagen produziert. Gemeinsam produzierten Solar- und Windenergieanlagen im ersten Halbjahr über 45 TWh bzw. ca. 17% der öffentlichen Nettostromerzeugung. Die Erneuerbaren Energiequellen Solar, Wind, Wasser und Biomasse produzierten in Summe ca. 81 TWh und einen Anteil von ca. 31% an der öffentlichen Nettostromerzeugung im ersten Halbjahr. Der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugung einschließlich der Kraftwerke der „Betriebe im verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und in der Gewinnung von Steinen und Erden“ liegt bei ca. 28%.
Die Stromproduktion aus Kernkraftwerken war konstant und lag auf dem Vorjahresniveau.
Braunkohlekraftwerke haben im ersten Halbjahr ca. 4% weniger als im Rekordjahr 2013 produziert. Die Produktion lag aber auf dem hohen Niveau von 2012 und ca. 5% über dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre. Die Produktion aus Steinkohlekraftwerken war ca. 11% geringer als im Rekordjahr 2013, lag aber auf ähnlicher Höhe wie in den Jahren 2010 bis 2012. Den stärksten Rückgang in der Produktion hatten Gaskraftwerke zu verzeichnen. Sie produzierten im ersten Halbjahr ca. 25% weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum. Dieser Rückgang folgt einem länger anhaltenden Trend. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2010 hat sich die Produktion aus Gaskraftwerken halbiert.
Die Stromexporte sind im ersten Halbjahr 2014 gegenüber 2013 nochmals stark angestiegen. Im ersten Halbjahr des Rekordjahres 2013 lag der Exportüberschuss in die europäischen Nachbarländer noch bei 14,4 TWh. Im gleichen Zeitraum 2014 waren es bereits ca. 18 TWh. Wenn dieser Trend bis zum Jahresende anhält, werden wir 2014 nach den Rekorden von 2012 und 2013 einen dritten Rekord in Folge beim Stromexport erzielen. Der Großteil der Exporte fließt in die Niederlande, gefolgt von Österreich, der Schweiz und Polen.“
Den Angaben des Fraunhofer-Instituts liegen Daten der Energiebörse EEX und des Statistischen Bundesamts zugrunde. Sie basieren – anders als viele andere Statistiken zum Thema – auf der Netto-Stromerzeugung.
->Quelle: ise.fraunhofer.de; bmwi-energiewende.de; energy-charts.de