Photovoltaik liefert mehr Rendite als Windkraft an Land
Die Institute ISI, DIW, GWS und IZES haben ermittelt, welche Renditen sich zwischen 2000 und 2012 für Betreiber von PV-Anlagen und Windparks an Land erzielen ließen. 2012 lagen der Studie zufolge die realisierten Gewinne bei PV dreimal höher als bei Wind.
Im Rahmen der Neiddebatte in der Photovoltaik heißt es immer wieder, der reiche Zahnarzt bekomme seine PV-Anlage durch die Umlage der armen Verbraucher, manchmal gar Hartz-4-Empfänger, gefördert. Nun hat das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI eine Studie unter dem Titel Verteilungswirkungen der Marktförderung des EEG in den Bereichen Photovoltaik und Windenergie (onshore) veröffentlicht, die für Zündstoff sorgen könnte. Im Rahmen des Projekts „Wirkungen des Ausbaus Erneuerbarer Energien (ImpRES)“ ist das Fraunhofer ISI zusammen mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) sowie dem Institut für ZukunftsEnergieSysteme (IZES) der Frage nachgegangen, ob bestimmte Regionen und Akteure vom Ausbau der erneuerbaren Energien mehr profitieren als andere.
ISI: Photovoltaikanlagen erwirtschaften in Deutschland deutlich höhere Gewinne als Windkraftanlagen – obwohl sie weniger Strom erzeugen
Die ISI-Untersuchung ermittelte die erzeugten Strommengen pro Jahr nach Bundesland, Anlagengröße für Photovoltaik- und Windkraftanlagen und errechnete die hierdurch erzielten jährlichen Gewinne. Das Ergebnis zeigt große Unterschiede zwischen beiden regenerativen Energieträgern und verdeutlicht, dass PV trotz einer insgesamt geringeren Menge an erzeugtem Strom bis 2012 deutlich höhere Gewinne erzielte als Wind. Die Studie weist zudem auf starke Gegensätze zwischen einzelnen Bundesländern hin – sagt eine Mitteilung des Fraunhofer ISI.
Im Hinblick auf die Ergebnisse weist Dr. Barbara Breitschopf, Projektleiterin der Studie am Fraunhofer ISI, auf große Unterschiede bei den Gewinnen durch die analysierten erneuerbaren Energieträger hin: „Für das Jahr 2012 fielen die durch Windkraftanlagen realisierten Gewinne mit etwa 750 Millionen Euro deutlich geringer aus als bei Photovoltaikanlagen, die mit rund 2,7 Milliarden Euro mehr als dreimal so hohe Gewinne einbrachten – und dies, obwohl die erzeugte Menge an Solarstrom viel niedriger ausfällt als bei Windstrom.“
Bayern und Baden-Württemberg decken 40 Prozent der Solarstromkapazitäten
In der Untersuchung lassen sich ebenfalls starke räumliche Muster bei Stromkapazitäten, Stromerzeugung und Gewinnen finden. So decken beispielsweise allein Bayern und Baden-Württemberg rund 40 Prozent der installierten Solarstromkapazitäten in Deutschland und liegen auch bei den Gewinnen ganz vorne. Diese werden vor allem durch kleinere, oftmals private Anlagen erzielt, die allerdings gleichzeitig die geringste Gewinnspanne je erzeugter Strommenge pro Kilowattstunde einfahren. Neben den natürlichen Gegebenheiten wirkt sich auch der hohe Anteil an landwirtschaftlichen Betrieben beziehungsweise der dort verfügbaren Dachflächen auf die installierten Kapazitäten aus.