Berechnungssystematik verantwortlich
nicht EEG-Novelle
Die Entwicklung der EEG-Umlage selbst dürfte kurzfristig im Wesentlichen von Effekten aus der Berechnungssystematik der EEG-Umlage selbst geprägt sein. Diese wären auch mit dem Fortbestand des alten EEG eingetreten. So führten nach Ansicht der Wissenschaftler vom IZES die bisherigen Prognoseabweichungen, die sich aus der EEG-Prognose der Übertragungsnetzbetreiber und den tatsächlichen Kosten im Folgejahr ergeben, dazu, dass der einmalige Aufbau einer saisonalen Liquiditätsreserve bisher nicht stattfinden konnte. Ziel der Reserve ist es insbesondere in der Sommerzeit, in der wenig Strom verbraucht und damit nur geringe Einnahmen aus der Umlage generiert werden, zugleich aber viel EEG-Strom erzeugt wird, für einen Ausgleich auf dem EEG-Konto zu sorgen. Deshalb ist durch die Entwicklung und Berücksichtigung der Markterlöse im Rahmen der Umlageberechnung sowie der angelegten Liquiditätsreserve für 2015 mit einer Umlage zwischen 5,9-6,0 ct/KWh zu rechnen. Ein Vier-Personen-Haushalt wird damit 2015 auf Basis der prognostizierten Umlage um durchschnittlich 8,50 Euro bis 12 Euro im Jahr entlastet.
Schwarz-rote EEG-Novelle lässt EEG-Umlage mittelfristig gar weiter ansteigen
Die schwarz-rote EEG-Novelle wirke sich nicht auf die kommende EEG-Umlage aus. Dadurch, dass sie 2016, wenn die Reform erstmals greife, wieder steige, sei „die EEG-Novelle der große Unsicherheitsfaktor für die weitere Entwicklung der EEG-Umlage. Doch dies verwundert kaum: Der Ausbau wird gedeckelt, eine Sonnensteuer eingeführt und Unternehmen, die keinesfalls besonders energie- und außenhandelsintensiv sind, werden privilegiert. Damit hat die Große Koalition ihr Ziel, das EEG kostengerechter und einfacher zu gestalten, krachend verfehlt“ (Krischer). Vor allem die neue Belastung der Solarstrom-Branche bleibt ein Kritikpunkt – laut Studie senkt die Eigenverbrauchsregelung die EEG-Umlage um weniger als 0,01 ct/kWh.
Die Stuttgarter Nachrichten erläutern: „Die Beträge, die Deutschlands Stromkunden derzeit für die Ökostromförderung aufbringen, reichen spielend aus, um die Vergütungen für die Betreiber von Solar- und Windanlagen zu bezahlen. Das entsprechende Umlagekonto wies Ende Juli ein dickes Plus von 1,06 Milliarden Euro auf. Bleibt der Saldo bis zum Jahresende positiv, wird das vorhandene Geld 2015 an die Stromkunden zurückgezahlt. Dann sinkt die Umlage. “
->Quelle(n): IZES-Studie; oliver-krischer.eu; stuttgarter-nachrichten.de