Fazit: 24 % EE bis 2030
Bis 2030 soll der Anteil erneuerbarer Energien auf insgesamt 24 Prozent gesteigert werden. Der Anteil der Schwerölkraftwerke soll um 16 Prozent zurückgehen. Kuba setzt dabei bewusst nicht nur auf eine einzige Technologie, sondern versucht, durch die Kombination verschiedener Arten der Stromerzeugung seine Energiematrix zu diversifizieren. Der Nutzung von Biogas dürfte dabei eine Schlüsselrolle zukommen, da diese gleichzeitig an die weitere Entwicklung der Zuckerindustrie gekoppelt ist und für Kuba eine naheliegende Lösung darstellt.
Insgesamt sollen in den kommenden 16 Jahren gut 2,1 GW an regenerativen Energien installiert werden, die sich das Land 130 Euro pro installiertem Kilowatt kosten lässt. Dafür sollen die Kosten bei der Energieerzeung für den Staat von derzeit 0,16 €/kWh auf unter 0,13 €/kWh bis 2020 fallen. Mit zusätzlichen Anreizen zum Erwerb energieeffizienter Haushaltegeräte dürfte sich der Hunger nach elektrischer Energie zumindest etwas bremsen lassen, dennoch wird die absolute Stromerzeugung in diesem Zeitraum laut Plan um 40 Prozent gesteigert.
Mit diesem Vorhaben macht Kuba einen großen Schritt nach vorn in Richtung einer nachhaltigen Stromwirtschaft und beweist dabei gleichzeitig seine Kontinuität als “Leuchtturm der Nachhaltigkeit” im lateinamerikanischen Umfeld. Zwar ist ein Anteil von 24 Prozent erneuerbaren Energien noch immer verhältnismäßig gering – er liegt etwa auf dem deutschen Niveau dieser Tage – dennoch scheint das Ziel im Rahmen von Kubas wirtschaftlichen Möglichkeiten absolut angemessen und realistisch.
Das ökologische Potenzial der Insel ist damit jedoch noch lange nicht ausgeschöpft. Gerade im Bereich der Landwirtschaft werden sich auch in Zukunft vielfältige neue technologische Ansätze ergeben, deren Nutzung noch in den Sternen steht. Die kubanische Energierevolution bis 2030 ist mit veranschlagten Kosten von 2,8 Mrd. € zwar verhältnisweise günstig, dennoch muss das Land nun aktiv nach ausländischen Kooperationspartnern suchen, um die formulierten Ziele zu erreichen. Die laufenden und bereits realisierten Projekte auf diesem Gebiet lassen immerhin keine Zweifel an der Ernsthaftigkeit des Unterfangens aufkommen.
Geplanter kubanischer Strommix 2030 (Quelle: Cubadebate)
Schweröl: 32 Prozent
andere fossile Brennstoffe: 21 Prozent
Biogas: 14 Prozent
dezentrale Benzin- und Dieselgeneratoren: 10 Prozent
Biogas-Begleitstoffe: 8 Prozent
Windenergie: 6 Prozent
Erdgas: 5 Prozent
Solarenergie: 3 Prozent
Wasserkraft: 1 Prozent