Mehr Engagement bei Luftreinhaltung und Bodenschutz – Viele Deutsche sehen Luftschadstoffe als Topthema der Umweltpolitik
In Deutschland sind rund 35 Prozent aller Menschen besonders stark von Schadstoffbelastungen in der Luft betroffen. Das sind jene rund 30 Millionen Einwohner, die in Ballungsräumen leben. Das belegen die Auswertungen des Umweltbundesamtes (UBA) zu Stickstoffdioxiden und Feinstaub-Partikeln, die UBA-Präsidentin Maria Krautzberger gemeinsam mit Umweltministerin Barbara Hendricks am 19.08.2014 in Berlin vorlegte.
Schärfere Emissionsanforderungen auf EU-Ebene nötig
An rund zwei Drittel aller verkehrsnahen Messstationen überschreitet die mittlere jährliche Belastung mit Stickstoffdioxid den EU-Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter zum Teil deutlich. „Wir dürfen uns nicht auf den Erfolgen der Luftreinhaltung ausruhen. Es bedarf schärferer Emissionsanforderungen auf EU-Ebene, etwa für Pkw im Realbetrieb, mobile Maschinen – wie Baumaschinen –und Industrieanlagen. Auch in der Schifffahrt und in der Landwirtschaft müssen die Emissionen deutlich gesenkt werden“, sagte die UBA-Präsidentin Maria Krautzberger bei der Vorstellung des aktuellen Jahresberichts. Darüber hinaus sprach sie sich für ein größeres internationales Engagement zum Schutz der Böden aus und warb dafür, das Recycling von PCs, Mobiltelefonen und anderen Elektroaltgeräten in Deutschland zu verstärken.
Hendricks: 1,85 Mrd. für Klimaschutz – Die Folgen des Klimawandels sind in den Entwicklungsländern jetzt schon spürbar. Um den Klimaschutz dort voranzubringen, stelle die Bundesregierung in diesem Jahr 1,85 Milliarden Euro zur Verfügung, sagte Bundesumweltministerin Hendricks bei der Vorstellung des Jahresberichts des Umweltbundesamtes. Mit dem Geld soll ein ambitionierter Klimaschutz in Entwicklungs- und Schwellenländern gefördert werden.
Darüber hinaus setzt sich Deutschland als Direktoriumsmitglied und Geber des Grünen Klimafonds für eine baldige und substanzielle Erstauffüllung des Fonds ein. Die Bundesregierung hat zugesagt, hierfür bis zu 750 Millionen Euro bereitzustellen. Globale Erwärmung nicht über zwei Grad Celsius Die Länder der Vereinten Nationen verhandeln derzeit über ein neues wirkungsvolles Klimaschutzabkommen für die Zeit nach 2020.
Das neue globale Klimaschutzabkommen soll Ende 2015 in Paris beschlossen werden. 2020 soll es in Kraft treten und alle Staaten in einen ehrgeizigen Klimaschutz einbeziehen. Dabei sollte auch das Ziel, die globale Erwärmung auf unter zwei Grad Celsius zu begrenzen, verbindlich festgelegt werden, betonte die Ministerin.