BUND: Bundesregierung plant Pro-Fracking-Gesetz

Risiken inakzeptabel

Für den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sind die Pläne der Bundesregierung, die riskante Gasfördermethode Fracking in großen Tiefen noch in diesem Jahr erlauben zu wollen, „ein klarer Fall von vorauseilendem Gehorsam gegenüber internationalen Energiekonzernen“. Diese wollten spätestens mit dem transatlantischen Handelsabkommen TTIP die Schiefergasförderung in Deutschland durchsetzen, sagte die BUND-Energieexpertin Ann-Kathrin Schneider.

Schneider warf der Bundesregierung vor, die inakzeptablen Risiken des Einsatzes hochgiftiger Chemikalien beim Fracking zu unterschätzen. Das ergebe sich aus der heute bekannt gewordenen Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen.

Julia Verlinden, energiepolitische Sprecherin der Bundestags-Grünen, hatte der Regierung Wortbruch vorgeworfen. Die geplanten Fracking-Regeln unterwanderten die Versprechen zum Grundwasserschutz: „Die Bundesregierung gibt auf Nachfrage zu, dass sie die Grenze für das Schiefergas-Fracking willkürlich bei 3.000 Metern festlegen will“. Diese Festlegung entbehre zwar einer wissenschaftliche Grundlage – das gehe aber aus der Antwort des Umweltministeriums auf eine kleine Anfrage hervor, die sie gestellt habe. (Nach rp-online.de)

Bundesregierung muss Fracking verbieten

„Fracking gefährdet die Grund- und Trinkwasservorkommen in Deutschland. Fracking gefährdet die Gesundheit der Bevölkerung und Fracking ist lediglich eine weitere Methode, um das System der fossilen Energieerzeugung am Laufen zu halten“, sagte Schneider. „Die vielen mit Fracking verbundenen Risiken lassen sich nur vermeiden, wenn die Bundesregierung diese Gasfördermethode in jeder Variante verbietet“, so Schneider.

Erforderlich sei stattdessen ein schnellerer Ausstieg aus den Energieträgern Atomkraft, Kohle, Öl und Gas und ein konsequenter Umstieg auf erneuerbare Energien. „Fracking schadet dem Klimaschutz. Die Bundesregierung weiß, dass Deutschland seine anvisierten Klimaziele nur erreichen kann, wenn es sich konsequenter als bisher von fossilen Energiequellen verabschiedet und die Energieverschwendung eindämmt“, sagte Schneider.

Gegen Fracking spreche auch, dass hierzulande mit dieser Methode förderbares Gas nur einen Bruchteil des Verbrauchs in Deutschland decken könne. „Es ist der falsche Weg, viele hundert Millionen Euro in eine Technologie zu investieren, die lediglich einen kurzen Zeitraum überbrückt und den Ausstieg aus fossilen Energien verzögert“, sagte Schneider.

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