Angeblich Vorteile für Stromertrag und Wasserqualität
Die Kyocera TCL Solar LLC baut zwei schwimmende Solaranlagen mit 2,9 Megawatt. Der Grund: Flächenmangel für PV-Kraftwerke in Japan. Bis April 2015 sollen insgesamt rund 60 MW auf Wasserflächen entstehen. Laut einer Mitteilung werden Kyocera, Century Tokyo Leasing und Ciel et Terre International dabei zusammenarbeiten.
Der Bau soll noch im September auf den Seen Nishihira und Higashihira in Kato City in der japanischen Präfektur Hyogo beginnen. Mit 1,7 MW wird das geplante Kraftwerk auf der Oberfläche des Nishihira nach Leistung die größte Anlage der Welt sein, die auf dem Wasser Solarstrom erzeugt.
Kyocera baut und betreibt im Rahmen des im Juli 2012 eingeführten japanischen Einspeisevergütungsprogramms mehrere Großkraftwerke für Solarenergie in Japan. Bis dato hat das Unternehmen 28 Solarkraftwerke errichtet. Elf davon sind schon am Netz.
Angesichts der schnellen Verbreitung der Photovoltaik wird es in Japan immer schwieriger, geeignete Grundstücke für große Solarkraftwerke zu finden. Daher will Kyocera TCL Solar nun auch in die Solarstrom-Erzeugung mit schwimmenden Kraftwerken auf den riesigen Wasserflächen des Landes einsteigen. Die Niederschlagsmenge schwankt in Japan saisonbedingt sehr stark, sodass im ganzen Land zahlreiche Reservoirs für landwirtschaftliche Zwecke und Hochwasserschutzmaßnahmen zur Verfügung stehen. Weitere Vorteile von schwimmenden Solaranlagen sieht Kyocera unter anderem im Kühleffekt des Wassers, der den Stromertrag pro installiertem Kilowatt im Vergleich zu Aufdach- oder Freiflächenanalgen erhöhe. Zudem bewirke die Verschattung der Wasserfläche ein geringeres Algenwachstum in den Reservoirs und auch die Wasserverdunstung werde abgeschwächt.
Kyocera TCL Solar will bis zum Ende des Geschäftsjahres (31.03.2015) schwimmende Anlagen auf japanischen Reservoirs mit einer Kapazität von insgesamt ungefähr 60 MW errichten. Verwendet werden dafür die von Ciel et Terre entwickelten und patentierten Schwimmkonstruktionen, die sich in Frankreich bereits seit mehr als drei Jahren im Betrieb bewährt haben. Im Rahmen des Projekts stellt die Century Tokyo Leasing die Finanzmittel für die Anlagen zur Verfügung. Der Kyocera-Konzern übernimmt die Lieferung der rund 11.250 Solarmodule sowie der damit verbundenen Ausrüstung und zeichnet für Bau, Wartung und Betrieb verantwortlich. Ciel et Terre stellt die schwimmenden Plattformen sowie technisches Know-how für die Installation der Anlagen auf dem Wasser zur Verfügung.
Vorläufer
Bereits Anfang 2013 hatten zwei Schweizer Firmen (die Viteos SA und der auf schwimmende PV-Anlagen spezialisierte Projektierer Nolaris) den Bau schwimmender PV-Inseln auf dem Neuenburger See angekündigt (Solarify berichtete, Modell re.). Ende 2013 oder Anfang 2014 sollten drei Solar-Plattformen auf dem See schwimmen. Die künstlichen Inseln sollten einen Durchmesser von 25 Meter haben und 100 Panels, die 45 Grad geneigt in Reihen angeordnet werden. Durch Drehung der Inseln (bis 220 °) sollten sie sich nach der Sonne ausrichten. Allerdings war seitdem nichts mehr davon zu hören, und im Internet ist der Plan nicht mehr zu finden.
-> Quellen: