Jetzt in Berlin eröffnet
Passend zum DUH-Umweltfest und der 20.000-Plastiktüten-9-km-Schlange auf dem Tempelhofer Feld hat am 13.09.2014 in Berlin-Kreuzberg der erste Supermarkt ohne Verpackungen eröffnet: Keine Schutzhüllen, keine Folien, keine Plastiktüten, keine Einweggläser oder -flaschen und unnötige Kunststoffummantelungen für die Produkte. Die Gründerinnen Milena Glimbovski und Sara Wolf hatten vor einigen Monaten mit einer Crowdfunding-Kampagne mehr als 100.000 Euro für die Idee eingesammelt.
Auf etwa 90 Quadratmetern bieten sie künftig in der Wiener Straße 16 rund 350 Produkte an – alle ohne Verpackung. Nicht nur im Supermarkt selbst muss auf Verpackungen verzichtet werden. Auch in der Lieferkette soll so wenig Plastik wie möglich verwendet werden.
Trockene Waren, wie etwa Müsli, Nudeln oder Nüsse werden in großen Behältern, sogenannten Bulk oder Gravity Bins, angeboten und können in eigene Gefäße gefüllt werden. Flüssigkeiten, wie Milch, Öl, Essig, Wein und Wodka zapfen die Kunden auch in mitgebrachte Behältnisse ab, die vorher und nachher gewogen werden – auch Shampoo, Deos oder Cremes. Wer keine eigenen Dosen, Flaschen oder Gläser dabei hat, kann sie im Supermarkt kaufen. Produkte wie Käse und Tofu, die hygienisch verpackt sein müssen, gibt es in Mehrweg-Pfandbehältern. Säfte, Limonaden und Biere ebenfalls als Mehrweg-Produkte.
Allein in den Supermärkten produziert jeder Deutsche im Schnitt rund 250 Kilogramm Kunstoff- und Papierabfall pro Jahr. Die Auswahl ist (noch) begrenzt, denn Waren beziehen die Gründerinnen jeweils nur von einem Händler. Die Waren sollen nicht teurer sein als in anderen Geschäften. Gespart wird eben an der Verpackung – die macht gelegentlich bis zu 20 Prozent des Endverkaufspreises aus.
Inzwischen haben zehn Radio- und Fernsehsender, sowie 40 Printmedien mehr oder weniger ausführlich, aber sämtlich positiv, berichtet.
->Quellen:
- original-unverpackt.de
- Fotos © Jendrik Schroeder – original-unverpackt.de
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