Interview mit WBCSD Senior-Berater Philippe Joubert (in Eco-Business)
Der gewachsene Trend, aus den fossilen Brennstoffen auszusteigen, wird weiter zunehmen, und die Energieversorgungs-Unternehmen müssen ihre Geschäftsmodelle ändern oder laufen Gefahr, obsolet zu werden, sagt Philippe Joubert, Senior-Berater und Sondergesandter für Energie und Klimawandel beim World Business Council for Sustainable Development. Es sei zwingend notwendig, dass der Stromsektor durch den Einsatz kohlenstofffreier Technologien und Energieeffizienz „dekarbonisiert“ werde.
Der globale Energiesektor habe sich lange auf fossile Brennstoffe verlassen – müsse aber im Zuge des Klimawandels jetzt dringend seine Geschäftsmodelle ändern, um die Unternehmen vor Klimarisiken zu schützen.
Die zunehmende Häufigkeit extremer Wetterereignisse habe die Anfälligkeit der Stromversorgungssysteme veranschaulicht, und die Unternehmen müssten jetzt gleichzeitig Resilienz aufbauen und die Kohlenstoff-Emissionen ihres Sektors verringern, so der frühere Präsident des französischen Energieriesen Alstom.
Im Gespräch mit Jessica Cheam, der Gründerin und Chefredakteurin von Eco-Business, für ein Interview sagte Joubert Anfang September in Singapur, dass die Nachfrage nach Energie 2050 doppelt so groß wie heute sein werde. Obwohl die Dekarbonisierung nicht über Nacht geschehen könne, weil riesige Vermögenswerte und Investitionen im Spiel seien, sieht er einige Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit und Klimawandel bereits heute Vorreiterrollen übernehmen. Im Interview legt er dar, warum sich Unternehmen fürchten sollten, die hartnäckig auf dem Status Quo beharren.