Hendricks: „Wirtschaft zentraler Partner im Klimaschutz“
Die Steigerung der Energieeffizienz ist aus Gründen des Klimaschutzes notwendig, eröffnet aber auch der deutschen Wirtschaft große Chancen. Eine an den Klimaschutz angepasste Wirtschaft ist mit Wachstumschancen im globalen Maßstab verbunden, die es für Beschäftigung und Wohlstand in unserem Land zu nutzen gilt. „Gerade bei Effizienztechnologien hat Deutschland einen Vorsprung. Ihn weiter auszubauen, sichert vorhandene und schafft neue Arbeitsplätze“, sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks am 13.10.2014 beim Energieeffizienzkongress des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) in Berlin.
Hendricks betonte, die Wirtschaft sei „für uns ein zentraler Partner im Klimaschutz“: „Wir brauchen die Innovationskraft der deutschen Wirtschaft, um mit neuen, effizienteren und klimaschonenderen Techniken, Produkten, Dienstleistungen und Verfahren den Klimaschutz voranzubringen.“
„Klimaschutz ist Wachstumsprogramm“
„Klimaschutz ist ein Wachstumsprogramm“, sagte Hendricks. Künftig werde Energieeffizienz ein zentraler Maßstab für die internationale Wettbewerbsfähigkeit sein. Die Wirtschaft weltweit brauche dafür innovative und kosteneffiziente Lösungen. „Wir sollten die Chance nutzen und ganz vorne mit dabei sein! Innovation für Klimaschutz, für mehr Energie-, Material- und Rohstoffeffizienz bedeutet für Wirtschaft und Unternehmen auch, eine technologische Führungsrolle zu übernehmen – eine Führungsrolle, die sich auf den europäischen wie auf den Weltmärkten auszahlt.“
Energieeffizienz setzt heimische Wertschöpfung an die Stelle des Imports fossiler Brennstoffe. 2012 wurden allein durch höhere Energieeffizienz Energieimporte in Höhe von 26 Milliarden Euro pro Jahr vermieden. Europa hat in den letzten beiden Jahrzehnten klar gezeigt, dass Klimaschutz und Wirtschaftswachstum kein Widerspruch sind. Zwischen 1990 und 2012 sind die Treibhausgasemissionen der EU um 18 Prozent gesunken, während die Wirtschaft im gleichen Zeitraum um rund 45 Prozent wuchs.
Aus dem Programm des BDI-Energieeffizienzkongresses: „Kaum ein Thema beherrscht die aktuelle politische Diskussion so sehr wie die Energiewende. Dabei wird immer deutlicher, dass dieses Großprojekt alleine durch den Ausbau erneuerbarer Energien nicht gelingen kann. Auch im Hinblick auf die Abhängigkeit von Energieimporten wird verstärkt darüber diskutiert, wie nach der „Stromwende“ die Energiewende nun auch zu einer „Effizienzwende“ werden kann. Gebäude sind in Deutschland und der EU weiterhin die größten Energiekonsumenten – verantwortlich für 40 Prozent des Energieverbrauchs und einen Drittel der Treibhausgasemissionen. Doch obwohl die technologischen Möglichkeiten zur energetischen Sanierung des Gebäudebestands bereits heute auf dem Tisch liegen, stagniert die Sanierungswelle bei ca. einem Prozent pro Jahr.“
Hendricks sagte, die Bundesregierung werbe in der bilateralen Umweltzusammenarbeit mit anderen Ländern intensiv für deutsche Umweltstandards und Umwelttechnologien. „Mit Blick auf die Umweltentlastung und die wirtschaftlichen Chancen für deutsche Unternehmen hat sich die Bundesregierung darauf verständigt, eine Exportinitiative Umwelttechnologien zu starten. Sie wird vorhandene Initiativen wie etwa die German Water Partnership und die German RETech Partnership vernetzen, ergänzen und stärken, und zum Erfolg deutscher Umwelttechnologien und auch unserer Umweltziele beitragen.“ Mit dem chinesischen Umweltminister Zhou Shengxian hatte Hendricks in der vergangenen Woche vereinbart, dass das 5. deutsch-chinesische Umweltforum 2016 in China stattfinden soll. Wie in der Vergangenheit soll die deutsche Wirtschaft bei diesem Forum eine wichtige Rolle spielen.
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