Prägnante Ereignisse beschleunigen Entwicklungsphasen
Politische Entscheidungen oder Technologiedurchbrüche markieren dabei oftmals Wendepunkte zwischen den Phasen der Energiewende: Die Einführung des EEG im Jahr 2000 und der „Atomkonsens“ zum Ausstieg aus der Atomenergie beschleunigten den Ausbau der erneuerbaren Energien. 2012 erreichte der Strom aus privaten Photovoltaik-Anlagen in Deutschland die Kostenparität mit dem Haushaltsstrompreis. 2013 sanken die Stromgestehungskosten von PV- und Windkraftanlagen erstmals unter das Niveau der Kosten neuer fossiler Kraftwerke. Und in diesem Jahr haben erneuerbare Energien den größten Anteil im deutschen Strommix übernommen. Sie werden damit mehr und mehr zur tragenden Säule der Stromversorgung.
In der langfristigen Betrachtung der Energiesystemtransformation lassen sich vier wesentliche Hauptphasen abgrenzen: Die erste Phase ist dabei geprägt durch die Bewusstseinsbildung, die Entwicklung und Markteinführung neuer Technologien sowie den Aufbau neuer Strukturen. Hinzu kommt das Ausschöpfen von Kostendegressionseffekten. In Bezug auf die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien liegt diese Phase bei Marktanteilen von 25 Prozent und mehr. Die zweite und vielleicht entscheidende Phase steht bei Stromerzeugungsanteilen erneuerbarer Energien bis zu 60 Prozent ganz im Zeichen des Systemumbaus hin zu einer intelligenten technischen und ökonomischen Organisation des Zusammenspiels der verschiedenen Energietechnologien und -sektoren. In der dritten Phase mit Marktanteilen erneuerbarer Energien zwischen 60 und 100 Prozent stehen die (Langzeit-)Speicherung und der Aufbau sektorübergreifender Strukturen im Vordergrund. Der weitgehende Ersatz fossiler Energieträger in den Endenergiesektoren prägt dann die vierte Phase. Strom wird dann mehr und mehr in synthetische Kraftstoffe umgewandelt und übernimmt sukzessive Versorgungsanteile in den Sektoren, in denen die direkten Einsatzmöglichkeiten von Strom begrenzt sind.
„Die Stromwende ist erfolgreich eingeleitet. Als nächstes muss es gelingen, auch neue dynamische Phasen in der Wärme- und in der Verkehrswende anzustoßen“, sagt Prof. Dr. Fischedick. „Insbesondere im Wärmesektor können auch kurzfristig schon wichtige Beiträge erzielt werden, da die hierfür notwendigen Techniken wie Wärmepumpen und Wärmespeicher grundsätzlich zur Verfügung stehen.“
Der ForschungsVerbund Erneuerbare Energien ist eine bundesweite Kooperation von Forschungsinstituten. Die Mitglieder erforschen und entwickeln Technologien für erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Energiespeicherung sowie deren Integration in Energiesysteme. Der FVEE repräsentiert ungefähr 80 % der Forschungskapazität für erneuerbare Energien in Deutschland und ist das größte koordinierte Forschungsnetzwerk für erneuerbare Energien in Europa.
->Quellen:
- fvee.de/presse-medien
- fvee.de/Programmbroschuere/
- fvee.de