Studie der HTW Berlin gibt Entwarnung: Schwankungen in Solarstromerzeugung beherrschbar
Dass sich in Deutschland eine Sonnenfinsternis beobachten lässt, kommt zwar selten, aber regelmäßig vor. Am 20.03.2015 werden wir uns das nächste Mal im Schatten des Mondes befinden. In Deutschland wird die Sonne zwar nur teilweise verdeckt sein, aber es wird mehrere Stunden lang merklich dunkler. Ob sich das auf die Energieversorgung auswirkt, haben Wissenschaftler der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW Berlin) im Rahmen einer Studie untersucht. Ihr Fazit: Auch bei wolkenlosem Himmel über Deutschland lassen sich die Schwankungen in der Solarstromerzeugung durch verschiedene Ausgleichsmaßnahmen glätten.
Wie wirkt sich eigentlich eine Sonnenfinsternis auf die Leistungsabgabe der in Deutschland installierten PV-Anlagen aus? Diese Frage stellte sich die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Volker Quaschning, Professor für Regenerative Energiesysteme an der HTW Berlin. Das Team hat dies für die nächste Sonnenfinsternis zeitlich und räumlich hochaufgelöst berechnet. Da in Deutschland an diesem Tag zwischen 9:30 und 12:00 Uhr die Sonne teilweise durch den Mond verdeckt sein wird, kommt es zur Reduktion der Solarstromleistung. Im Fokus der Studie stand die Analyse der daraus resultierenden Schwankungen in der Solarstromerzeugung. Bestimmt wurde sie für unterschiedliche Bewölkungssituationen. Wie die Studie zeigt, ist während der Son-nenfinsternis mit Änderungen in der Solarstromleistung zu rechnen, die bis zu dem 3,5-fachen der gewöhnlichen Leistungsänderungen entsprechen können – vorausgesetzt der Himmel über Deutschland ist frei von Wolken.
Der Ausgleich dieser Schwankungen kann durch verschiedene Maßnahmen auf der Erzeugungs- und Nachfrageseite erfolgen. „Aus technischer Sicht könnten die in Deutschland vorhandenen Pumpspeicherwerke die Leistungsschwankungen auch bei wolkenlosem Himmel vollständig ausgleichen“, sagt Prof. Dr. Volker Quaschning. Ergänzend könnte der Einsatz von flexiblen Kraftwerken wie schnell regelbaren Gaskraftwerken zum Ausgleich beitragen. Voraussetzung hierfür ist, dass die Sonnenfinsternis in der Kraftwerkseinsatzplanung voraus-schauend berücksichtigt wird. Die Ergebnisse der Studie wurden auch in einem Video grafisch aufbereitet, das online zur Verfügung steht.
Die Studie entstand im Vorhaben „PVprog“, das im Umweltentlastungsprogramm II aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung und des Landes Berlin gefördert wird.
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