Konsequenzen schwer abzuschätzen
Die Konsequenzen ihres Befundes sind indes nur schwer abzuschätzen. Möglicherweise beeinflussen die wärmeren Temperaturen einerseits unterirdische Ökosysteme, andererseits die Lebensräume, die vom Grundwasser abhängen. Dazu gehören kalte Bereiche in Fliessgewässern, wo der Grundwasserstrom aufstösst. Für kälteliebende Lebewesen wie gewisse Fische könnte die Erwärmung des Grundwassers negative Folgen haben.
Höhere Grundwassertemperaturen beeinflussen auch den Chemismus des Wassers, insbesondere die chemischen Gleichgewichte von Nitrat oder Karbonat. Denn chemische Reaktionen laufen bei höheren Temperaturen meist schneller ab. Auch die bakteriologische Aktivität könnte sich bei steigenden Wassertemperaturen erhöhen. Wird das Grundwasser wärmer, könnten sich unerwünschte Bakterien wie Erreger von Magen-Darm-Erkrankungen besser vermehren. Die Forschenden können sich aber auch positive Effekte vorstellen. „So könnte der Wärmeüberschuss des Grundwassers geothermisch genutzt werden“ ergänzt Kathrin Menberg, die Erstautorin der Studie.
->Quellen:
Literaturhinweis
Menberg K, Blum P, Kurylyk BL, Bayer P: Observed groundwater temperature response to recent climate change. Hydrology and Earth System Sciences 2014, 18: 4453-4466, doi: 10.5194/hess-18-4453-2014