Marktdesign –Töpfer fordert Einmischung der EE-Branche in die Politik
Töpfer vermisste die politische Intervention der EE-Branche: „Ich habe noch keine Stellungnahme der Erneuerbaren-Energien-Branche zum Grünbuch gesehen. Wenn Sie sich nicht melden, können Sie sich nicht beschweren, dass andere entscheiden.“ Es sei dringlich, dass aus der Branche heraus gefragt werde, was zu erwarten sei, wenn aus dem Grünbuch ein Weißbuch werde.
Wir hätten jetzt einen Strompreis von 26-28 ct/kWh – im Ausland werde „dies für etwas für reiche Leute gehalten“. Die 9 ct für Erneuerbare verdanken wir den Investitionen in Forschung und Entwicklung in der Vergangenheit. Früher seien FuE nie über den Preis finanziert worden. Aber jetzt werde die Umlage auf eine immer kleiner werdende Größe verteilt: jeder Eigenverbraucher vermindert die Zahl derer, die bisher zur Bezahlung der Entwicklung beigetragen haben. Daher sei der Vorschlag aus dem IASS für einen Innovationsfonds gekommen. „Jetzt, wo alle Versicherungen händeringend nach Investitionen suchten, legen wir immer noch um – und das für 20 Jahre. In der Pharmaindustrie wird für jedes neue Medikament ein Patent beantragt, dadurch kommt es zu anderen Preisen, um die Entwicklung zu refinanzieren.“
Keine Angst vor China
Wir sollten uns laut Töpfer „über alles freuen, was China auf diesem Sektor macht“. Es gebe kein Wirtschaftswachstum ohne Erneuerbare, also müsse China „alle Energie-Techniken nutzen, auch weiterhin Fossile, allerdings mit abnehmender Tendenz – weniger wgeen des Klimawandels, sondern wegen der Wasserintensität – Kohle und Atomenergie sind sehr wasserintensiv. Wir profitieren mit davon; wir produzieren die Maschinen für die Modulproduktion, die nächste Generation werden wir ebenfalls entwickeln.“
Wesentlich mehr beeindrucke ihn, Töpfer: Was macht die USA, was Japan? Denen falle der Einstieg jetzt leicht, sie könnten kostenlos auf die hochkostenintensive Entwicklung zurückgreifen. Aber „niemand kann verlangen, dass die Chinesen CO2 senken und zu Hause keine erneuerbaren Energien produzieren – China ist 18mal Deutschland…“ Wir bräuchten dort Stabilität; niemand solle der Meinung sein, da werde uns der Rang abgelaufen. Daher muss die Energiewende wirklich klappen – unter intensiver Beobachtung des Auslands“.
->Quelle: Gerhard Hofmann (eigene Aufzeichnungen)