Erstes Groß-EVU zieht Konsequenz
Erst kürzlich hatte der Vordenker Jeremy Rifkin im östereichischen Profil prophezeit, die vier großen deutschen EVUs könnten „gegen den Trend lokaler Stromproduzenten nichts machen”. Es werde das Gleiche geschehen, “was mit Medienkonzernen und der Musikindustrie schon passiert ist. Die Unternehmen versuchen sicherlich, ihr Geschäft zu verteidigen.” Solarify berichtete. Dass es so schnell gehen würde, zumindest beim größten deutschen Stromversorger E.ON, hätte er sicherlich nicht gedacht. E.ON will seine fossilen Aktivitäten abspalten, so eine Mitteilung vom 29.11.2014. Solarify dokumentiert eine Auswahl aus dem gewaltigen Medien-Echo.
FOCUS Online: E.ON erklärt Radikal-Umbau – „Empowering customers, shaping markets„
E.ON stößt unter dem Druck der Energiewende seine Atom- und Kohlekraftwerke ab. Stattdessen will sich der größte deutsche Energiekonzern auf das Geschäft mit Ökostrom konzentrieren. Weil sich die Energiebranche in „zwei Welten“ teilt – Ökostrom und konventionell erzeugter Strom – muss sich auch das Unternehmen E.ON teilen. Konzerne, die sowohl erneuerbare als auch konventionelle Energie erzeugen, nennt Teyssen „Streifenhörnchen“. Das will E.ON nicht mehr sein. E.ON will ab sofort Betriebsversammlungen abhalten, um die Beschäftigten über den Konzernumbau zu informieren. Es werde keinen Stellenabbau geben. In Zukunft wird es laut Teyssen „zwei börsennotierte Unternehmen“ geben, „Beide werden Arbeitsplätze erhalten.“
ZEIT ONLINE: E.ON will sich „radikal“ verändern
E.ON steht vor dem größten Umbau seiner Konzerngeschichte. Künftig will sich der Stromkonzern auf alle Bereiche der „neuen Energiewelt“ konzentrieren, erläuterte Vorstandschef Johannes Teyssen. Der Schwerpunkt des Konzerns werde auf erneuerbaren Energien, Energienetzen und Kundenlösungen liegen. Das ehemalige Kerngeschäft, die konventionelle Erzeugung von Energie durch Gas, Kohle und Atom, soll in eine neue Gesellschaft überführt werden. Einen Stellenabbau werde es nicht geben, versicherte der Vorstand.
Rheinische Post: E.ON verabschiedet sich radikal von Kohle, Gas und Atom
E.ON trennt sich von allen Kraftwerken – 20.000 Mitarbeiter gehen in eine neue Gesellschaft. Kündigungen sind ausgeschlossen. Radikaler Wandel beim größten deutschen Energiekonzern: Der unter einer hohen Schuldenlast ächzende Energiekonzern E.ON will das Geschäft mit konventioneller Energieerzeugung loswerden. Künftig werde sich das Unternehmen auf erneuerbare Energien, Energienetze und Kundenlösungen konzentrieren, teilte der Konzern am Sonntagabend nach einer Aufsichtsratssitzung in einer Erklärung mit. Die Aktie dieser Gesellschaft soll den E.ON-Aktionären ins Depot gelegt werden. Der Konzern behält sich ausdrücklich vor, aus dem Unternehmen auf Dauer auszusteigen und sich so von seinen historischen Wurzeln zu trennen.
Basler Zeitung: Radikaler Bruch – Stromkonzern gibt AKW, Kohle und Gas auf
Der grösste deutsche Energiekonzern E.ON bereitet unter dem Druck der Energiewende einen radikalen Konzernumbau vor. Das Geschäft mit der Stromerzeugung aus Atom-, Kohle- und Gaskraftwerken sowie der Energiehandel werde 2016 mehrheitlich an die Aktionäre abgegeben und der Rest an die Börse gebracht, teilte das Unternehmen am Abend mit. Der verbleibende Konzern bestehe dann noch aus der Erzeugung von Ökostrom sowie dem Betrieb der Strom- und Gasnetze und dem Vertriebsgeschäft. E.ON besiegelte zugleich den Verkauf der Geschäfte in Spanien und Portugal an den australischen Investor Macquarie für einen Unternehmenswert von 2,5 Milliarden Euro.
wendland-net: E.ON gliedert sein Atomgeschäft aus – Haftungsprobleme ungeklärt
Wie am Wochenende bekannt wurde, beabsichtigt der Energiekonzern E.ON, die Geschäftszweige Kohle, Gas und Atomkraft aufzugeben und sich auf Erneuerbare Energien und Netzbetrieb zu konzentrieren. Umweltschützer kritisieren diesen Schritt als Etikettenschwindel und befürchten den Verlust milliardenschwerer Rückstellungen. Nach Medienberichten hatte der Energiekonzern in den vergangenen Jahren rund 25 % seiner Energie-Kunden an Anbieter erneuerbarer Energieformen verloren. Nun hat die neue Konzernleitung die Reißleine gezogen: die defizitären Geschäftsbereiche Kohle, Gas und Atomkraft sollen abgestoßen und in andere Firmen überführt werden. Die Sueddeutsche prognostiziert, dass dies nur „Vorbote einer noch weiter reichenden Entwicklung “ sei – denn die Krise der Energieversorger sei existenzbedrohend.
FAZ: Radikaler Wandel – E.ON verabschiedet sich von Atom, Kohle und Gas
Deutschlands größter Energiekonzern steckt in der Krise – und erfindet sich neu: Er will aus dem Geschäft mit Atomkraft, Kohle und Gas komplett aussteigen. Was bleibt? Der durch die Energiewende unter Druck geratene Versorger E.ON bereitet einen radikalen Konzernumbau vor. Das Geschäft mit der Stromerzeugung aus Atom-, Kohle- und Gaskraftwerken sowie der Energiehandel werde 2016 mehrheitlich an die Aktionäre abgegeben und der Rest an die Börse gebracht, teilte das Unternehmen mit. Der verbleibende Konzern bestehe dann noch aus der Erzeugung von Ökostrom sowie dem Betrieb der Strom- und Gasnetze und dem Vertriebsgeschäft.
Folgt: Deutsche Welle: Energieversorger E.ON erfindet sich neu (und weitere)