UN-Gipfel in Lima: Gute Perspektiven für Klima-Abkommen
Delegationen aus rund 200 Staaten verhandeln vom 01.-12.12. in Lima über einen neuen weltweiten Klimaschutzvertrag. Die Chancen dafür stünden gut. Denn „insgesamt erleben wir gerade eine neue Dynamik im Klimaschutz“, urteilt Bundesumweltministerin Hendricks in einer Mitteilung der Bundesregierung.
Vor den Konferenzteilnehmern liegen langwierige Verhandlungen. Bei der 20. Klimaschutzkonferenz in Perus Hauptstadt Lima geht es darum, wie sich die Staaten beim Klimaschutz engagieren und wie sich die Zusagen der einzelnen Staaten kontrollieren und vergleichen lassen.
Die Konferenzteilnehmer müssen in den kommenden zwei Wochen auch vereinbaren, bis wann die Staaten ihre Vorschläge für das neue weltweite Klimaabkommen vorlegen müssen. Das neue Abkommen soll beim Klimagipfel Ende 2015 in Paris verabschiedet werden und 2020 in Kraft treten.
Entwürfe für Verhandlungstexte gibt es bereits:
- Die Zielmarke für die globale Erwärmung soll bei unter 2 oder 1,5 Grad Celsius liegen.
- Der Ausstoß der Treibhausgase soll bis 2050 weltweit um 40 bis 70 Prozent sinken.
- Bis 2100 sollen die Emissionen von CO2 und anderen Treibhausgasen gegen Null gehen.
EU Vorreiter beim Klimaschutz
Die Europäische Union erwartet von der Klimakonferenz ein rechtsverbindliches, weltweit gültiges Klimaschutzübereinkommen, das dann im Dezember kommenden Jahres unterzeichnet wird. „Im weltweiten Vergleich hat sich die EU ein äußerst ehrgeiziges Klimaschutzziel gesetzt“, erklärte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks in Berlin. Jetzt müssten die großen Staaten nachlegen. „Wenn das gelingt und die Konferenz von Paris ein Erfolg wird, ist die EU darauf vorbereitet, noch mehr zu tun“, betonte Hendricks.
Hauptverursacher legen Klimaziele vor
Als größte Treibhausgas-Emittenten haben sich die USA und China verpflichtet, ihren Ausstoß an Kohlendioxid zu senken oder zumindest nicht weiter ansteigen zu lassen. US-Präsident Barack Obama will die CO2-Emissionen bis 2025 um etwa 25 Prozent gegenüber 2005 senken. Beim UN-Gipfel in New York erklärte er: „Wir sind die erste Generation, die den Klimawandel spürt und die letzte, die etwas dagegen tun kann.“ Der chinesische Präsident Xi Jinping plant, den Ausstoß von Treibhausgasen ab 2013 nicht mehr zu steigern.
Zu diesen Ankündigungen erklärte der EU-Kommissar für Klima und Energie, Arias Canete: „Europa hat den ersten Schritt getan. China und die USA haben rasch reagiert. Jetzt erwarten wir, dass die anderen großen Verursacher sich uns anschließen.“ Für die Chefin des UN-Klimasekretariats, Christina Figueres, zeigt diese Entwicklung, „dass wichtige Volkswirtschaften entschlossen sind, den Klimawandel zu bekämpfen.“
Weltweiter Zusammenhalt beim Klimaschutz
Auch Hendricks sieht Anzeichen dafür, dass die Staaten bereit sind, mehr für den Klimaschutz zu tun. „China und die USA haben sich aufeinander zubewegt: viele Staaten haben Geld für den Grünen Klimafonds zugesagt“, sagte sie der Süddeutschen Zeitung. „Insgesamt erleben wir eine neue Dynamik für den Klimaschutz“, so Hendricks. Mit 9,3 Milliarden US-Dollar unterstützt der „Grüne Klimafonds“ den Klimaschutz in den Entwicklungsländern. Darauf hatten sich Vertreter aus 32 Ländern auf der internationalen Geberkonferenz in Berlin geeinigt. Weitere Staaten haben ihre Zusagen für Ende des Jahres angekündigt.
Entwicklungsminister Gerd Müller und die Bundesumweltministerin werteten das Ergebnis als „Zeichen, dass die Welt beim Klimaschutz zusammenhält.“ Es mache Mut für die anstehenden Verhandlungen über ein weltweites Klimaschutzabkommen. „Ich hoffe, dass sich jetzt alle Staaten zutrauen, eigene Klimaschutz-Beiträge für das internationale Abkommen auf den Tisch zu legen“, so Hendricks.
->Quellen:
unfccc6.meta-fusion.com/cop20