28 Jahre alte Brennstäbe klingen noch immer ab

Abklingbecken als Zwischenlager

Seit sage und schreibe 28 Jahren lagern im bayerischen Atomkraftwerk Grundremmingen Brennelemente im Abklingbecken und nicht im Zwischenlager. Die Grünen beunruhigt das. Das Ministerium entgegnet: Das hat alles seine Ordnung. Ein Bericht von n-tv.

Die Nachricht kam auf durch eine Antwort des bayerischen Umweltministeriums auf eine Anfrage der grünen Landtags-Abgeordneten Christine Kamm, die wissen wollte, seit wann die am längsten im Abklingbecken befindlichen Spaltelemente dort lagern. „Seit 1986“, heißt es in der Antwort lapidar.

Darüber hinaus ist in den Abklingbecken nicht mehr viel Platz. Insgesamt 4410 alte Brennstäbe sind laut Ministerium dort gelagert, Platz wäre lediglich noch auf 435 „frei verfügbaren Positionen“. Eigentlich sollten Brennelemente nur fünf Jahre im Abklingbecken lagern, kritisierte die schwäbische Grünen-Politikerin. Die zwei Blöcke in Gundremmingen sollen 2017 beziehungsweise 2021 endgültig vom Netz gehen.

Betriebsstopp?

Der nächste Brennelementewechsel oder ein unvorhergesehenes Ereignis werden dem AKW einen Betriebsstopp bescheren, teilte Kamm weiter mit. Grund seien die fast vollen Nasslager. Die Betreiber gingen verantwortungslos mit Atommüll um. Nach der vorgesehenen fünfjährigen Aufbewahrung im Nasslager sollten die Elemente im Zwischenlager abgestellt werden. Dorthin lagerten die Betreiber aber nur so viel uralten Atommüll aus, dass die beiden Reaktoren weiterlaufen, sagte Kamm laut Südwestpresse.

Das Abschalten des AKW sei deshalb aus Sicherheitsgründen notwendig und wegen der Kraftwerks-Überkapazitäten auch möglich. Das AKW gehört zu 75 Prozent der RWE Power AG und zu 25 Prozent der E.ON Kernkraft.

[note Solarify meint: Den für das AKW Verantwortlichen bei E.ON wird diese Meldung kein großes Kopfzerbrechen verursachen. Sind sie doch eben dabei, ihre unrentablen, schmutzigen oder strahlenden Aktivitäten – die im Übrigen mehr als die Hälfte von (noch) Deutschlands größtem Energiekonzern ausmachen – in eine eigene Gesellschaft abzuspalten, sprich: sich ihrer zu entledigen. Ein Schuft, wer dabei denkt, E.ON wolle sich – ebenso wie übrigens kaum bemerkt zuvor schon Vattenfall – dadurch lediglich aus der Haftung für die über die Rücklagen hinaus drohenden AKW-Rückbaukosten und für die Ewigkeitskosten von Uran und Kohle stehlen. Überhaupt: Wer soll den (ohnehin sicher auslaufenden) strahlenden Schmutz eigentlich kaufen, wenn er denn an die Börse kommt?]

->Quelle und ganze Artikel: n-tv.de; swp.de

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