Schwerpunkt Energieforschung
Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Johanna Wanka, nannte in ihrer Bundestagsrede zur neuen Hightech-Strategie der Bundesregierung „Innovationen für Deutschland“ am 04.12.2014 die Energieforschung einen „Schwerpunkt“. Weil die Energiewende nicht ohne Forschungsergebnisse funktioniere, sei im Frühjahr mit dem Forschungsforum Energiewende ein Dialogprozess gestartet worden. Jetzt sei man so weit, Anfang des neuen Jahres Ergebnisse der Suche nach den „grundlegenden prioritären Aufgaben präsentieren zu können, auf die wir in den nächsten Jahren alle Mittel konzentrieren“. Wanka will diese Prioritäten möglichst für die im Bereich der Energieforschung tätigen 180 Hochschulen setzen. Solarify dokumentiert die Rede und fügt Zwischentitel ein.
Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren!
Heute vor 90 Jahren gab es nicht weit von hier – acht Kilometer Luftlinie entfernt – ein besonderes Ereignis: Damals, am 4. Dezember 1924, hat die erste Große Deutsche Funkausstellung in Berlin ihre Pforten geöffnet, und damals hat der erste Röhrenrundfunkempfänger fasziniert. Mittlerweile ist das 90 Jahre her. In dieser Branche sind seitdem Tausende von Arbeitsplätzen entstanden. Noch heute ist es so, dass die funkgetragene Kommunikation große Innovationsschübe hervorbringt. Das ist ein Beispiel, wie wichtig Innovation für den Wirtschaftsstandort Deutschland ist und wie wirkungsmächtig sie über viele Generationen hinweg sein kann.
Wir sind heute beim Export von forschungsintensiven Gütern nicht nur in der Weltspitze. Der Beitrag der Medium- und Hightechgüterexporte zur Handelsbilanz liegt in Deutschland bei 9,2 Prozent. Wissen Sie, wie hoch dieser Wert im EU-Durchschnitt ist? 1,3 Prozent. Das heißt, Deutschland hat an dieser Stelle eine Sonderstellung. Auch aus diesem Grund haben wir im November die höchste Beschäftigungsquote in Deutschland, die wir je hatten.
Magnet für Wissenschaftler und Forscher aus aller Welt
Mittlerweile sind wir ein Magnet für Wissenschaftler und Forscher aus aller Welt. Wir haben die Zahl derer, die nach Deutschland kommen, seit 2006 um 60 Prozent gesteigert. Vor kurzem ist es uns gelungen, einen Professor von der Harvard-Universität nach Halle zu holen.
Was ist die Ursache dafür? Jetzt denken Sie: Sie erzählt bestimmt wieder, dass es das Geld ist und die jährliche Steigerung der Mittel für diesen Bereich seit 2005, seit Angela Merkel Bundeskanzlerin ist. – Das stimmt. Aber das alleine reicht nicht. Entscheidend ist, wie das Geld angelegt beziehungsweise wofür es ausgegeben wird. Es gibt zum Beispiel den Pakt für Forschung und Innovation, der den Wissenschaftsorganisationen Planungssicherheit, Verlässlichkeit, aber auch Freiheitsgrade – die haben wir insbesondere in den letzten Jahren eingeräumt – bietet.
Unser Nobelpreisträger Hell sagt, dass er geblieben ist wegen der Freiheitsgrade und wegen der Möglichkeiten, die man in Deutschland hat, und wegen der Hightech-Strategie. Die Hightech-Strategie ist schon etwas Besonderes. Jetzt können Sie denken: Jedes Land hat irgendeine Förderstrategie, die bei uns eben Hightech-Strategie heißt. Das ist keine einfache Förderstrategie mit einzelnen Programmpunkten und Aktionsfeldern. Das ist eine Strategie, die für die Innovationskraft in Deutschland von grundlegender Bedeutung ist, die Besonderheiten hat, die zu kopieren versucht wird und bei der andere Länder Anregungen nehmen.