Ernst Haage-Preis 2014 an Katharina Weber und Martin Prechtl verliehen
Das Mülheimer Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion (CEC) verlieh am 08.12.2014 den Ernst Haage-Preis an zwei junge Forscher. Sie haben wichtige Erkenntnisse im Bereich der Wasserstofferzeugung und -speicherung gewonnen und dadurch wesentlich zum Erfolg der Energiewende beigetragen.
Prechtl mit neuem Ansatz in der Katalyseforschung
Für seine herausragenden Leistungen in der chemischen Energiekonversion wurde Martin H.G. Prechtl (Foto unten: Mitte li.) mit dem nationalen Ernst Haage-Preis ausgezeichnet. Als Preisträger des NRW-Rückkehrerprogramms ist Prechtl seit 2010 unabhängiger Gruppenleiter an der Universität zu Köln. Ausgezeichnet wurde er vor allem für seinen neuen Ansatz in der Katalyseforschung: Prechtl entwickelte einen rutheniumbasierten Katalysator, der die Speicherung bzw. Erzeugung von Wasserstoff mithilfe von Wasser und Formaldehyd bei milden Bedingungen ermöglicht – die effiziente Speicherung von molekularem Wasserstoff ist eine Grundvoraussetzung für die chemische Energiekonversion.
Seine Promotion mit einer umfassenden Untersuchung von katalytisch aktiven Rutheniumkomplexen schloss Prechtl mit beeindruckenden Leistungen ab. Im Anschluss forschte er als Feodor-Lynen Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung in Brasilien und der HU-Berlin. Signifikante Fortschritte erzielte er im Bereich der Katalyse in ionischen Flüssigkeiten. Prechtl: „Ich freue mich wirklich sehr über diese besondere Auszeichnung. Vielen Dank an das Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion und die Ernst Haage-Stiftung, dass sie Nachwuchswissenschaftler auf diese Weise fördern.“
[note Auszeichnende und Ausgezeichnete (v.l.): Prof. Wolfgang Lubitz, Katharina Weber, Martin Prechtl, Prof. Frank Neese, Axel Förster, Prof. Robert Schlögl]
Weber erforschte Hydrogenasen
Der Ernst Haage-Preis für Doktoranden wurde in diesem Jahr an Katharina Weber verliehen. Weber erzielte in ihrer am CEC verfassten Dissertation Erfolge in der schwierigen Synthese von Modellsystemen für das Enzym Hydrogenase und deren Charakterisierung durch verschiedene physikalische Techniken. Sie hat damit ganz wesentlich sowohl zur Präparation dieser Systeme als auch zum besseren Verständnis der Hydrogenasen beigetragen. Als Hydrogenasen bezeichnet man Metallenzyme, die ebenfalls als effiziente Katalysatoren für die Wasserstoffumsetzung dienen.
„Dr. Weber ist eine der wenigen jungen WissenschaftlerInnen, die auf Anhieb Erfolg auf diesem Forschungsgebiet hatten. Aus ihrer Dissertation sind bereits mehrere Publikationen in renommierten Fachzeitschriften hervorgegangen und ihre Arbeiten wurden auch auf internationalen Konferenzen mehrfach ausgezeichnet“, lobte Prof. Wolfgang Lubitz, Direktor am CEC (Foto: li. außen), die Preisträgerin.
Ernst Haage-Preis für Auszubildende an Tobias Stamm
Darüber hinaus erhält Tobias Stamm, der am CEC seine Ausbildung zum Physiklaboranten absolviert, den Ernst Haage-Preis für Auszubildende. „Für unser Institut ist es eine besondere Freude, dass wir durch die Ernst Haage-Stiftung die Möglichkeit haben, junge und hoffnungsvolle wissenschaftliche Karrieren zu fördern und dabei gleichzeitig Mülheim als Wissenschaftsstandort noch sichtbarer und attraktiver machen zu können. Das private Engagement, das uns in die Lage versetzt hat, die Stiftung zu gründen, ist herausragend und wegweisend“, so Prof. Frank Neese, Direktor am CEC (Foto: Mitte re.).
[note Die Ernst Haage-Stiftung zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses wurde 2006 durch eine großzügige private Spende ins Leben gerufen. Sie ist benannt nach dem 1968 verstorbenen Mülheimer Unternehmer, der durch seine wissenschaftlich-technischen Instrumente und Bauteile seit 1932 eng mit der Forschung der Mülheimer Max-Planck-Institute verbunden war. Die Stiftung will die Forschung in der chemischen Energiekonversion fördern und ganz besonders den wissenschaftlichen Nachwuchs. Das Stifterkuratorium (Axel Förster, Foto, 2. v.re.) aus einem Bevollmächtigten der Stifterin und dem Direktorium des CEC will Nachwuchswissenschaftler ohne Lebenszeitstellung ehren. Der Preis wird seit 2006 jährlich verliehen. Seit der Gründung des Ernst Haage-Preises wurde die Auszeichnung als interne Ehrung an herausragende CEC-Nachwuchswissenschaftler vergeben. Das Stiftungskuratorium möchte jedoch die nationale Bedeutung des Preises deutlich erhöhen. Seit 2012 wird deshalb der Preis in drei Kategorien verliehen.
In der ersten Kategorie „Ernst Haage-Preis für herausragende Forschungsleistungen“ wird der Preis deutschlandweit ausgeschrieben und geht an deutsche oder in Deutschland arbeitende Nachwuchswissenschaftler. Der Preis unterstreicht somit die besondere Bedeutung von einem starken Wissenschaftsstandort Deutschland. In der zweiten Kategorie, „Ernst Haage-Preis für Doktoranden“ geht der Preis an ausgezeichnete Wissenschaftler, die im vergangenen Jahr am CEC mit herausragenden Leistungen promoviert haben. Aber nicht nur der wissenschaftliche Nachwuchs wird für seine Leistungen honoriert, sondern auch überdurchschnittliche Leistungen unserer Auszubildenden werden entsprechend gewürdigt. Seit 2009 vergibt die Stiftung deshalb den Auszubildenden-Preis. Diese Kategorie bleibt auch nach der Neuausrichtung erhalten.]
Ernst Haage-Preis (national)
- 2012 Dr. Kallol Ray
- 2013 Dr. Oana Cojocaru-Mirédin
- 2014 Dr. Martin H. G. Prechtl
Ernst Haage-Preis für Doktoranden
- 2012 Dr. Andreas Hansen
- 2013 Dr. Michael Römelt
- 2014 Dr. Katharina Weber
Auszubildenden-Preis der Ernst Haage-Stiftung
- 2009 Christiane König
- 2010 Yvonne Brandenburger & Mario Dunsch
- 2011 Natalia Kowalew
- 2012 Alina Steinbach
- 2013 Teresa Bartoldus
- 2014 Tobias Stamm
Ernst-Haage-Preisträger 2006-2011
- 2006 Dr. John Berry
- 2007 Dr. Johannes Messinger
- 2008 Dr. Connie Lu
- 2009 Dr. Maria-Eirini Pandelia & Dr. Carsten Milsmann
- 2010 Dr. Dimitrios A. Pantazis
- 2011 Dr. Nicholas Cox
->Quelle: cec.mpg.de