Studie: Dezentrale Energieerzeugung beschert konventionellen Energieversorgern Milliardenverluste
Dass dezentrale Energieerzeugung ständig zunimmt, beschert im Verein mit wachsender Energieeffizienz den Energieversorgern in den kommenden Jahren gehörige Einkommensverluste – 15,5 bis 39,6 Milliarden Euro in den USA, bzw. 39 bis 61 Milliarden Euro in Europa. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des amerikanischen Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleisters Accenture (Eigenbeschreibung).
Die Accenture-Analysten hatten weltweit CEOs befragt und untersucht, wie beispielswiese Photovoltaik, Energiespeicherung oder Energieeffizienz das altüberkommene Geschäftsmodell der EVUs beeinflussen. 61 Prozent der Kraftwerksmanager erwarten Umsatzverluste; 2013 waren es erst 43 Prozent. Als Ursache diagnostizieren die Accenture-Experten, die dezentrale Stromversorgung beisipielsweise durch PV werde durch sinkende Modulkosten auch ohne Umlagen immer attraktiver; das führe zu einer stärkeren Marktdurchdringung – parallel dazu stiegen die Strompreise weiterhin an.
PV erreicht laut Accenture schon jetzt Netzparität in den USA. Die Prognose erwartet für 2015 die Netzparität auch für Australien und viele EU-Länder. Spanien dagegen behindere die weitere Entwicklung des PV-Ausbaus durch staatliche Regulierung. Auch Japan erreiche bald die Netzparität – außerdem weite Teile Nordamerikas.
Laut Accenture sind die Kraftwerksmanager dennoch überzeugt, netzautarke Versorgung lohne sich nicht für viele Verbraucher: 79 Prozent glaubten daran, dass Netzautarkie ohne staatliche Zuschüsse für die meisten Konsumenten bis 2030 und darüber hinaus nicht kosteneffizient wäre.
Vertrauen in EVU geschwunden
Dazu hatte eine Umfrage des gleichen Unternehmens (Accenture) schon vor mehr als einem Jahr ergeben, dass nur noch jeder zweite deutsche Verbraucher (51 Prozent) mit seinem Energieversorger zufrieden war, dreizehn Prozent weniger als 2012 – Tendenz weiter abnehmend. Dennoch konnte sich lediglich etwa jeder Fünfte (22 Prozent) vorstellen, den Anbieter zu wechseln. 2012 lag die Wechselbereitschaft unter den Verbrauchern noch bei 35 Prozent. Das zeigt damals eine Verbraucherumfrage zum Vertrauen in die deutschen Energieversorger.
Die Energiekunden vermisten vor allem leicht verständliche Preisinformationen und Beratung beim Energiesparen. So gaben neun von zehn Befragten an, dass ihnen eine klare Tarifstruktur wichtig sei. Doch jeder Fünfte sagte, dass diese bei seinem Anbieter derzeit zu komplex ist. Weiterhin wünschten sich 38 Prozent der Befragten mehr Unterstützung beim Energiesparen durch ihren Versorger.
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