Weltenergierat fordert angemessenen CO2-Preis
- World Energy Council veröffentlicht am Rand der COP Global Electricity Initiative Report
- Stromwirtschaft braucht jetzt politische Signale, sonst bleiben Klimaschutzpotenziale ungenutzt
- Forschung in CCS, Speicher und Smart Grids wesentlich für eine globale Energiewende
- Regionale Integration im Trend: Europa kann ein wichtiges Beispiel für andere Regionen sein
Anlässlich der Klimakonferenz in Lima veröffentlicht der World Energy Council einen Bericht der „Global Electricity Initiative“, eines internationalen Netzwerks von Stromversorgungsunternehmen, das über 80 Prozent der weltweiten Stromerzeugungskapazitäten repräsentiert. Darin werden unter anderem die Ergebnisse einer CEO-Befragung dargestellt:
- Für die Stromversorger ist Klimawandel bereits Realität. Für alle ist die Anpassung an den Klimawandel genauso wichtig wie Klimaschutzmaßnahmen.
- Erneuerbare Energien haben die größten Zuwachsraten in der Stromversorgung. Trotzdem bleiben fossile Energieträger bis mindestens 2035 dominierend.
- Als weitere Technologien zum Klimaschutz werden Carbon Capture and Storage (CCS), Stromspeicher sowie Smart Grids genannt.
- Diese und andere Klimaschutzmaßnahmen erfordern klare und langfristige politische Rahmen-bedingungen, allen voran einen angemessenen [[CO2]]-Preis.
- Regionale Integration sehen die Befragten als wichtigen Trend. Die internationale Kooperation im Stromsystem über Ländergrenzen hinweg nutze der Integration erneuerbarer Energien und stärke die Versorgungssicherheit.
„Ohne nachhaltige politische Signale bleiben riesige Klimaschutzpotenziale in der Stromwirtschaft ungenutzt, sei es bei Investitionen in die Infrastruktur oder bei Forschung und Entwicklung von Klimaschutztechnologien“, kommentiert der Präsident des Weltenergierats Deutschland, Dr. Uwe Franke, den Bericht. Auch uns Deutschen müsse klar sein: Wir allein werden das Klima nicht retten, auch nicht bei 80 Prozent Erneuerbaren im Strommix 2050. „Vielmehr müssen wir uns für einen angemessenen [[CO2]]-Preis auf internationaler Ebene einsetzen. Zu diesem Ziel steht die Stromwirtschaft, egal ob in Deutschland, Europa oder in der Welt“, so Franke.
Dass die regionale Integration als wichtiger Trend identifiziert wurde, freut Franke – denn: „In Fragen der regionalen Integration kann Europa ein Beispiel für andere Teile der Welt darstellen. Noch ist der vollständig umgesetzte europäische Binnenmarkt für Strom keine Realität. Doch bereits heute wird deutlich, wie viele Synergien und Potenziale sich mit jedem Schritt in diese Richtung erzielen lassen.“ Gerade erst im Herbst hat ein Bericht der niederländischen und deutschen Sektion des Weltenergierates gezeigt, dass sich durch eine engere Koordination im Energiesektor beider Länder Einsparungen von mehreren Milliarden Euro pro Jahr erwirtschaften ließen (Siehe: solarify.eu/strommarkt).
->Quellen: