Keine vernünftigen Zweifel am Klimawandel

„Wer mehr zur Erhitzung der Erde beiträgt, muss auch  mehr beim Klimaschutz tun“

Der Umfang dieses Beitrages muss sich aus dem Anteil an den Treibhausgasemissionen und der  wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit ergeben. Wer mehr zur Erhitzung der Erde beiträgt, muss auch  mehr beim Klimaschutz tun. Wer wirtschaftlich leistungsfähiger ist, muss mithelfen, die ärmeren  Länder bei Anpassung und klimaverträglicher Wirtschaftsentwicklung zu unterstützen. Um diese  grundlegend veränderte Herangehensweise haben wir in Lima gerungen, und wir werden es in den  nächsten Monaten bis zur Klimakonferenz in Paris weiter tun, auch tun müssen. Alte Kampfparolen,  wie sie in Lima leider gerade von der sogenannten Group of Like Minded Developing Countries  besonders lautstark hervorgebracht wurden, bringen uns da nicht weiter.

Lima eignet sich nicht für Superlative. Es war nicht der großartige Durchbruch, der den Erfolg  schon quasi vorzeichnet; aber es war auch kein Scheitern. Wir haben eine solide Grundlage für die  weiteren Verhandlungen gelegt, aber auch ich hätte mir natürlich eine weiter gehende Annäherung der  Positionen gewünscht.

Alle Staaten mit ihren unterschiedlichen Ausgangspositionen hinter einem Abkommen zu versammeln,  verlangt beharrliche Arbeit. Die konkreten Erfolge, die wir erreicht haben, sind mehr als nur große  Worte, und sie sind allemal besser als das Genörgel mancher Zuschauer am Spielfeldrand.

Lima ist nicht das Ziel, sondern eine Etappe auf dem Weg nach Paris. Ein Abkommen in Paris ist das  Ziel; darauf muss unser Engagement abzielen. Mit dem Petersberger Klimadialog und der  G-7-Präsidentschaft im kommenden Jahr wird die Bundesregierung ihre Möglichkeiten nutzen, um Paris  zum Erfolg zu bringen.

Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Mitgliedern der deutschen Delegation, nicht zuletzt auch  bei den beteiligten Mitgliedern des Deutschen Bundestages für ihre Arbeit bedanken.

Einreiseverbot für MdB nach Ecuador inakzeptabel

Gleichzeitig will ich sehr deutlich machen, dass ich es für vollkommen inakzeptabel halte, dass  Abgeordnete des Deutschen Bundestages an der Einreise nach Ecuador gehindert worden sind. Das war  nicht nur ein unfreundlicher Akt gegenüber den sehr engagierten Abgeordneten des Umweltausschusses;  es schadet vor allem dem gemeinsamen Interesse am Schutz der Umwelt und fällt auf die Entscheider  zurück. Ich kann nur hoffen, dass dies ein einmaliger Vorgang war.

In den letzten Monaten und Wochen ist in Deutschland viel über die schwarze Null im Bundeshaushalt  diskutiert worden, die wir ja gemeinsam erreicht haben. Es gibt eine weitere Null, die wir uns  unbedingt vornehmen sollten: weltweit null Treibhausgasemissionen bis zum Ende des Jahrhunderts.  Eine solche grüne Null sollten wir uns auf die Agenda schreiben, und von dort darf sie dann auch  nicht mehr verschwinden, bis wir das Ziel erreicht haben.

->Quelle: bundesregierung.de