„Stolz auf Erreichtes“
Diese Ergebnisse hätten teilweise überrascht und müssten jetzt integriert werden. Die Rolle von CSP sei heute eine andere als zu Beginn gedacht, ebenso die Vernetzung. Beides sei zwar nach wie vor sinnvoll, werde aber erst später als zunächst geplant eine Rolle spielen. Zudem ist die Bedeutung von Wind und PV außerordentlich stark gewachsen. Führ dankt „allen Unternehmen, welche die Arbeit unterstützt haben“. Sie könnten stolz auf das Erreichte sein und sollten sich von den weiteren Ergebnissen überraschen lassen: „Das kann wichtige Impulse für die Firmenstrategien auslösen.“
Van Son: „Fossile Subventionen abbauen!“
Dii-Chef Paul van Son, inzwischen das „Gesicht des Wüstenstroms“, fordert nach wie vor den Abbau der staatlichen Förderung für die fossilen Energieträger (laut IEA etwa fünfmal so hoch wie für die Erneuerbaren): „Dann wird Wüstenstrom bald allgemein ohne Subventionen in einem fairen und transparenten Markt wettbewerbsfähig sein. Die praktischen Aspekte der Wüstenstromprojekte nehmen schnell an Bedeutung zu. In diesem Kontext wird die Dii ihre Arbeit als Berater für ihre Partner vor Ort in Dubai, Vereinigte Arabische Emirate, einem Zentrum für Innovationen in MENA, fortsetzen.“
Zwei Konzern-Stimmen: ABB und ACWA-Power
Paddy Padmanathan, CEO von ACWA Power, einem der drei weiterhin aktiven Dii-Gesellschafter (neben RWE und der SGCC – State Grid Corporation of China), ist der Dii mit seinem Unternehmen aus zwei Gründen beigetreten: „Erstens, um die Stakeholder in Europa und MENA von der phänomenalen Chance zu überzeugen, nachhaltig wettbewerbsfähigen Wüstenstrom zu produzieren, und diesen Strom nicht nur dort zu verbrauchen, sondern auch preiswert nach Europa zu übertragen – und zweitens die überwiegend europäischen Mitspieler dazu zu bewegen, sich MENA-Unternehmen wie uns anzuschließen und beim Einsatz entsprechender Technologien mitzuhelfen, um die Schaffung des Grünstrom-Marktes zu beschleunigen.“ ACWA-Power stelle mit großer Zufriedenheit fest, so Padmanathan, dass die Dii beide Ziele erfolgreich verfolgt habe: „Deshalb sind wir Hauptpartner geworden und begleiten die Dii ins nächste Zeitalter der schnellen Verbreitung von Öko-Energie.“
Jochen Kreusel, Leiter des Konzernprogramms Smart Grids bei der ABB AG und Mitgründer der Dii, sieht die Dii-Mission ebenfalls weitgehend erfüllt: „Aus unserer Sicht sind die vor fünf Jahren definierten Ziele inzwischen überwiegend erreicht worden. Damals haben erneuerbare Energien im Nahen Osten und in Nordafrika kaum eine Rolle gespielt. Das ist heute völlig anders.“ Dass mit der Schaffung eines Konsortiums aus hochangesehenen Industrieunternehmen die Wüstenstrom-Idee institutionalisiert worden sei, habe viel zur Glaubwürdigkeit der erneuerbaren Energien in der Region beigetragen. „Im Gegensatz zum Jahr 2009 ist der Ausbau der erneuerbaren Energien spürbar in Gang gekommen. Rund 70 Projekte sind inzwischen realisiert oder in der Umsetzung. Darüber hinaus haben die umfangreichen Studien der Dii in vorher nicht erreichter Qualität Transparenz über die Potentiale erneuerbarer Energien und den Nutzen einer langfristigen Vernetzung von Europa und der MENA-Region geschaffen.“
Folgt: Weltweite Zusammenarbeit aller Player nötig