Seit mehr als 130 Jahren zum erstan Mal Durchsnitt über 10 Grad
2014 geht in die Meteorologie-Geschichte als wärmstes Jahr seit mehr als 130 Jahren ein. Zum ersten Mal seit 1881, damals begannen regelmäßige Messungen, habe die Durchschnittstemperatur über zehn Grad gelegen, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit.
Das zu Ende gehende Jahr 2014 verlief in Deutschland erheblich zu warm. Die Durchschnittstemperatur des Jahres lag mit 10,3 Grad Celsius (°C) deutlich über den Temperaturen der bisherigen Rekordjahre 2000 und 2007 und damit das wärmste Jahr in Deutschland seit 1881. Daneben war es im Mittel geringfügig zu trocken, die Zahl der Sonnenscheinstunden lag etwas über dem Referenzwert. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse von 2.000 Messstationen.
[note Die Weltorganisation für Meteorologie meldete schon am 17.12.2014, es sei sehr wahrscheinlich, dass 2014 das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werde. Hohe Meerestemperaturen würden darüber hinaus zu starken Regenfällen und Überschwemmungen sowie zu extremen Dürren beitragen. Basierend auf dem vorläufigen Bericht zum Status des Weltklimas 2014 erklärte die WMO, die globale Durchschnittstemperatur habe zwischen Januar und Oktober 0,57°C über dem Durchschnittswert für den Referenzzeitraum von 1961 bis 1990 gelegen. Dieser aktuelle Wert übersteige den Durchschnittswert der letzten zehn Jahre um 0,09°.]
Alter Wärmerekord aus dem Jahr 2000 gleich um 0,4 Grad überboten
Im Vergleich zur international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 lag die Durchschnittstemperatur in diesem Jahr mit 10,3°C um 2,1 Grad höher. Vom August abgesehen, lagen alle Monatsmittel des Jahres über dem Soll, teilweise deutlich. Auch gegenüber der Periode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung noch +1,4 Grad. Damit erreichte das Jahr 2014 einen neuen Wärmerekord – der alte Spitzenwert aus dem Jahr 2000 hatte bei 9,9°C gelegen. Auch in allen Bundesländern und an fast allen Messstellen purzelten die Rekorde. Der heißeste Tag des Jahres war allgemein der 9. Juni, Pfingstmontag. Am höchsten stieg die Temperatur dabei mit 37,7°C in Rheinau-Memprechtshofen, südwestlich von Baden-Baden. Die kälteste Nacht war am 29. De-zember in Altheim, bei Riedlingen an der oberen Donau, mit minus 24,9°C.
Auch extreme Wetterereignisse häuften sich: Im Sommer gingen vor allem über dem Westen und der Mitte Deutschlands viele Unwetter mit Gewitterstürmen, Tornados und Regenfluten nieder. Trotzdem war das Jahr unter dem Strich etwas zu trocken. Im Schnitt fielen 729 Liter Regen pro Quadratmeter, acht Prozent weniger als sonst üblich.
Weltrekord erwartet
Die heißen Tage gingen jeweils mit heftigen Gewittern zu Ende. Nach dem heißesten Pfingstfest seit Beginn der Messungen verwüstete Anfang Juni Tief „Ela“ Teile Nordrhein-Westfalens, drei Menschen starben. In Düsseldorf gab es so schwere Schäden, dass die Bundeswehr mit Panzern beim Aufräumen half. In Wiesbaden setzte ein Unwetter das Kurhaus unter Wasser, durch Wallershausen nördlich von Frankfurt wälzte sich nach Starkregen eine Lawine aus Schlamm und Wasser.
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