Meck-Pomm: Klagen gegen Windenergie möglich

„Unversteller Horizont“ angeblich in Gefahr – Klimawandel positiv sehen

Die Begeisterung für die Windkraft wird in manchen Teilen Mecklenburg-Vorpommerns von der Sorge über mögliche Folgen überdeckt. Das Bündnis Freier Horizont aus mehr als 40 Bürgerinitiativen fürchtet um den „unverstellten Blick auf den Horizont“ und negative Auswirkungen auf den Tourismus. Die Gruppe wehrt sich gegen die aktuelle Landesraum-Entwicklungsplanung und regt die Menschen dazu an zu klagen.

[note „Wenn man sich die Diskussionen über die Ausweisung von Windeignungsgebieten in den letzten Wochen anhört oder darüber liest muss man feststellen, dass hier Zustimmung zur Landschaftszerstörung mit Geld herbeigeführt werden soll. In allen Gesetzvorschlägen, Kommentaren oder Meinungen geht es fast ausschließlich darum, wie man die Zustimmung von Bürgern oder Kommunen für die Ausweisung von Windeignungsgebieten erkaufen kann. Wenn der Ministerpräsident unseres Landes die Ausweisung von Flächen für Windkaftanlagen verdoppeln will, muss er auch gleichzeitig sagen, das er die Zerstörung unserer Kulturlandschaft um mehr als das Doppelte erreichen will.“ (freier-horizont.de)]

Der Vorsitzende des landesweiten Bündnisses „Freier Horizont“ Norbert Schumacher, rechnet damit, dass nach Abschluss der Planungen Gerichtsprozesse folgen werden, sollte die Landesregierung die Planungen nicht ändern. In der Organisation haben sich rund 40 Bürgerinitiativen versammelt.

Laut Entwicklungsplan können Windparks bis zu sechs Kilometer vor der Küste gebaut werden. „Einer der zentralen Wirtschaftszweige ist in ernsthafter und gleichzeitig gut begründeter Sorge“, sagt der Sprecher des Landestourismusverbands, Tobias Woitendorf. Es fehle das Gefühl der Sicherheit, dass die Ziele des Tourismus und der Windenergie in Einklang gebracht werden können. Der Verband fordert eine umfangreiche wissenschaftliche Begleitung, denn derzeit gebe es nur verschiedene Szenarien und Annahmen.

Stellungnahme von Freier Horizont zum Entwurf des Landesentwicklungsprogramms Mecklenburg-Vorpommerns

Das LEP leide an dem „Dilemma, einander ausschließende Trends unter einen Hut zu bringen“. Einerseits würden immer wieder die „hervorragende Naturraumausstattung“ und die erhaltenswerte, zu pflegende und zu entwickelnde „Vielfalt, Schönheit und Eigenart der Landschaft“ beschworen, andererseits belege das LEP „die unverkennbare Absicht, der Windkraftnutzung nahezu jegliche Beschränkung auszuräumen“.
Die Fokussierung des LEP auf exzessive Windkraftnutzung konterkariere seine zu begrüßenden Ansätze. „Bereits Erreichtes droht zunichte gemacht zu werden, ganze Landstriche drohen technisch überformt zu werden.“
Die Initiative stellt grundsätzlich in Frage, warum MV der Windkraftnutzung eine solche Priorität einräumt, die „ohne anhaltende Subventionen faktisch keine wirkliche Wertschöpfung leistet, auf absehbare Zeit nicht grundlastfähig sein wird und dem Land noch nicht mal eine im Vergleich zu anderen Branchen nennenswerte Zahl von Arbeitsplätzen beschere. Jede Risikobetrachtung fehle, wie z.B.

  • die mögliche Vernichtung von Landschafts- und Lebensräumen,
  • die mögliche Vernichtung von Wirtschaftsexistenzen und Arbeitsplätzen nicht nur in der Tourismusbranche,
  • die Gefährdung von Werten, Leben und Gesundheit in der Berufs- und Sportschiffart,
  • den möglichen Wegzug bzw. die Verhinderung des Zuzugs von Menschen,
  • nicht zuletzt mögliche gesundheitliche Beeinträchtigungen der Anwohner von Windfeldern.

MV: Keine Verantwortung für Weltklima! Positive Auswirkungen des Klimawandels für MV!

Zur Begründung werde pauschal auf „Klimaschutz“ und „Klimawandel“ verwiesen. „Inwieweit MV Verantwortung für das Weltklima trägt bzw. zu einem Beitrag zu dessen Beeinflussung fähig sein kann, soll dahingestellt bleiben,“ so die Stellungnahme des Freien Horizonts wörtlich – und weiter: „Es verwundert jedoch, warum jegliche Überlegung hinsichtlich möglicher positiver Auswirkungen einer Klimaerwärmung für unser Land fehlt. Wärmere, trockenere Sommer wären ein Segen für die Tourismuswirtschaft, selbst die Landwirtschaft käme hierzulande auf geeigneten Böden weitestgehend gut damit zurecht und mildere Winter kämen der Wirtschaft hierzulande ebenfalls zugute.“

[note Solarify meint: Wenn jeder nur an sich denkt, ist schließlich an alle gedacht! Was schert es schließlich den kernigen Ostsee-Anrainer, wenn irgendwo in der Südsee ein paar Insulaner nasse Füße bekommen, oder gar ertrinken. Sollen halt umziehen – aber nicht zu uns! Wenn der Schreiber des Freien Horizonts mal nicht seinen eigenen Tellerrand mit dem Horizont verwechselt…!]

->Quellen: