Strompreisdiskussion obsolet

Erneuerbare Energien verringern Kosten und erhöhen Versorgungssicherheit

Durch den massiven Ausbau Erneuerbarer Energien reduzierten sich also für die Letztverbraucher nicht nur die Gesamtkosten des Strombezugs. Erneuerbare Energien erhöhen vor dem Hintergrund reduzierter konventioneller und nuklearer Kraftwerkskapazitäten auch die Versorgungssicherheit am bundesdeutschen Strommarkt.

Strombezugskosten bis 2020 konstant

Das Diskussionspapier zeigt – unter der Voraussetzung, dass keine weiteren konventionellen Kraftwerke vom Netz genommen werden – außerdem, dass bei einem weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien gemäß dem von der Bundesregierung beschlossenem Ausbaukorridor die Strombezugskosten für die bundesdeutschen Letztverbraucher bis 2020 in etwa konstant gehalten werden können.

Mit der Abschaltung der verbleibenden sechs Kernkraftwerke bis 2022 aber wird sich das Gleichgewicht aus Angebot und Nachfrage dann so stark verschieben, dass mit Strompreissteigerungen bis 7 ct/kWh in nur zwei Jahren zu rechnen ist. Spätestens ab 2023 müssen Sicht der FAU-Energieforscher daher zusätzliche Erzeugungskapazitäten zur Verfügung stehen, vor allem mit Technologien zur Spitzenlasterzeugung, um den Wegfall der Kernkraftwerke auszugleichen.

Im Rahmen der Initiative Campus Future Energy Systems (FES) arbeiten Siemens und die FAU gemeinsam an neuen Konzepten zur Nutzung erneuerbarer Energien, an modernen Speichertechnologien, und an kompakten, energieeffizienten Antrieben sowie kostengünstigen, flexiblen Verfahren für deren Fertigung. Das Diskussionspapier entstand im Herbst 2014 vor dem Hintergrund öffentlicher Diskussionen um stetig steigende Strompreise.

[note Solarify meint: Man könnte es einen nachgerade historischen PR-Erfolg nennen, dass es den Öffentlichkeitsarbeitern der fossilen Energieerzeuger und ihren willigen Helfershelfern in Printmedien, Hörfunk und Fernsehen gelungen ist, die Diskussion über die Kosten der Energiewende auf eine Stromdiskussion zu verengen (Wärme und Verkehr verbrauchen so gesehen keine Energie), und diese dann weiter in eine reine Preis-Diskussion zu konzentrieren. Mit der Wirklichkeit hat das zwar wenig zu tun – viel dagegen mit den Gewinnen (und Verlusten) der großen Stromkonzerne.]

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