Lesen und Hören: Deutschlandfunk über Brennstoffzellenautos
Wasserstoff ist der Treibstoff für Brennstoffzellenfahrzeuge – im Vergleich zu den batteriebetriebenen Elektroautos sind sie in Deutschland noch eine Seltenheit. Doch Politik und Industrie wollen den Wasserstoff als Antriebsmittel zur Marktreife bringen. In Hamburg setzt man jetzt schon auf eine sogenannte Innovationslinie – hier fahren nur Busse, die keine oder wenig Emission haben. Ein Beitrag des DLF von Katharina Hamberger.
Brennstoffzellenautos gehören zu den Elektroautos. Allerdings sind sie im Vergleich zu den batteriebetriebenen noch eine Seltenheit auf Deutschlands Straßen.
Hinter den drei Buchstaben CEP verbirgt sich ein gemeinsames Projekt von Politik und Industrie. Das Ziel: den Wasserstoff als Antriebsmittel zur Marktreife zu bringen. Übergeordnet ist die NOW – die Nationale Organisation Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologie. Eine GmbH, einziger Gesellschafter ist die Bundesrepublik, ein gemeinsames Programm von Industrie, Politik und Wissenschaft, um die Wasserstofftechnologie in allen Einsatzbereichen voranzubringen. Eine Herangehensweise, die es bei den batteriebetriebenen Elektroautos nicht gibt. Mit ein Zeichen dafür, dass auch in Deutschland die durch Wasserstoff angetriebene Brennstoffzelle als Alternative für Diesel und Benzin gesehen wird.
Geringere CO2-Emission
„Der Wasserstoff und die Brennstoffzelle in Kombination hat den großen Vorteil, dass wir sehr viel weniger CO2 produzieren. Mit der Perspektive, wenn wir irgendwann den Wasserstoff regenerativ herstellen, dass wir dann die CO2-Emissionen fast zu null bekommen, aber auch heute in dem jetzigen Stand und Zustand eine deutliche Reduktion von CO2-Emissionen aus der Mobilität haben werden.“ So Herbert Kohler, Leiter von E-Drive und Future Mobility bei Daimler.
Für ihn ist es auch ein Vorteil, dass die Autos sich kaum von denen unterscheiden, die seine Kunden schon kennen. Sogar das Betanken dauere nur wenig länger. Etwas, das aus Sicht des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland aber auch ein Problem des Wasserstoffantriebes darstellt. Denn man würde den Leuten suggerieren…
„… die jetzige Form der individuellen Mobilität kann genauso weitergehen wie jetzt. Also, wir können immer noch mit 2,5 Tonnen Stahl einen riesigen SUV von Berlin nach Barcelona fahren, ohne uns vorher Gedanken machen zu müssen: Schaffen wir es, kommen wir durch? Sondern, ich kann jederzeit unbegrenzt Energie nachtanken. Und das ist das, was wir so ein bisschen kritisieren an der ganzen Geschichte, weil wir eigentlich wollen, dass die Autos kleiner und sparsamer werden.“ So Jens Hilgenberg vom Team Klimaschutz beim BUND.
[note Brennstoffzelle – Technologie zur dezentralen Energieerzeugung
In der Brennstoffzelle wird über eine chemische Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff direkt elektrische Energie erzeugt. Die Größe und damit die Leistung von Brennstoffzellen ist sehr variabel, sie können für die elektrische Versorgung von Kleingeräten bis hin zum elektrischen Antrieb von Kraftfahrzeugen eingesetzt werden.]
->Quellen: