Billig-Öl hält PV nicht auf

Wachstum der Solarwirtschaft wird durch niedrigen Ölpreis nicht blockiert

„Lower oil price will not stop the dazzling rise of solar photovoltaic“ prophezeit Energieexperte Jonathan Robinson von der US-Beratungsfirma Frost & Sullivan Bis 2020 werde die weltweit installierte PV-Leistung 446 GW erreichen, dabei hätten vor allem China, Indien und Nordamerika die höchsten Wachstumsraten. Sogar Europa werde seine installierte Leistung trotz der Reduzierung von Förderungen bis 2020 verdoppeln.

Dies prognostiziert laut photon-newsletter Frost & Sullivans Annual Global Power and Energy Outlook, der es für unwahrscheinlich hält, dass Öl jemals wieder eine bedeutende Rolle in der Stromproduktion spielen wird – trotz Halbierung der Preisev on mehr als hundert auf rund 58 Dollar pro Barrel zwischen August 2014 und Februar 2015. Derzeit würden nur noch fünf Prozent des weltweiten Strombedarfs mit Öl gedeckt, in manchen Ländern liege dieser Anteil bereits bei unter einem Prozent.

„Ein Land, das bereits unter dem niedrigen Ölpreis leidet, ist Russland“, sagte Robinson. „Dies bedeutet einen Rückgang der Investitionen in neue Kraftwerkskapazitäten,weil staatliche Einrichtungen nicht über die notwendigen Mittel verfügen und private Investoren angesichts der Wirtschaftskrise das Vertrauen verlieren .“

Allerdings – so Robinsin – beherrschten die fossilen Energieträger weiterhin die Weltstromerzeugung, weil vor allem in Afrika und Asien die Kohle in naher Zukunft noch eine Schlüsselrolle spiele. Allein China verfügt über 45 Prozent der weltweiten Kohlevorkommen. Das Land werde daher seine Kraftwerke weiter betreiben und auch in neue investieren, wenngleich auf niedrigeren Niveau. China investiere zudem in die Erneuerbaren, aber auch in Atomenergie.

Aufgrund der niedrigen Ölpreise werde aber der Erdgasverbrauch für die Stromerzeugung steigen. Der Schiefergas-Markt habe noch Potenzial, werde aber bis frühestens Mitte der 20er Jahre keine größere Rolle spielen. Ensthafte Zweifel bestünden daran, ob Europa jemals seine Reserven nutzen werde. Dennoch habe Fracking eine längerfristige Zukunft, aber neue Förderstätten würden vielfach geschlossen, wenn der Ölpreis bei oder unter US$ 58 pro Fass verharre.

Frost & Sullivan erwartet, dass die Ausgaben für Erdgas und erneuerbare Energien bis 2020 auf das Niveau der Ausgaben für Kohle und Atomkraft steigen.

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