Solarenergie entwickelt sich zu tragender Säule der Stromversorgung – in Bayern und Baden-Württemberg an sonnigen Tagen schon zwei Drittel der Spitzenlast
Mit einer Gesamtleistung von rund 38 GW kann die Solarenergie in Deutschland an sonnenreichen Tagen im Sommer bereits mehr als die Hälfte der Verbrauchsspitzen zur Mittagszeit decken. In den beiden südlichsten Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg wären es sogar zwei Drittel. Zudem übernimmt die Solarenergie immer mehr Systemdienstleistungen, die zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen. Das teilt die Agentur für Erneuerbare Energien mit.
Frequenzhaltung von 50 Hertz
Dazu gehöre unter anderem die Frequenzhaltung von 50 Hertz im Stromnetz: Wenn zu viel Strom im Netz sei und die Netzfrequenz dadurch auf mehr als 50,2 Hertz steige, müssten sich Solarstromanlagen zur Systemstabilisierung schrittweise vom Netz trennen. Ältere Solarstromanlagen mit einer Spitzenleistung von mehr als 10 kWp mussten für diese Funktion ein technisches Update erhalten. „Gerade in Regionen mit einem großen Bestand übernehmen Solarstromanlagen mehr Systemverantwortung“, so Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE). „Die beiden süddeutschen Bundesländer, in denen die Solarenergie bereits zu einer tragenden Säule der Stromversorgung geworden ist, profitieren dank der Nachrüstung auch von einer sicheren Versorgung mit regionalem Strom.“
Neue Zahlen der BNetzA im AEE-Bundesländerportal
Seit 2010 hat sich die installierte Leistung der Photovoltaik in Deutschland von 18 auf 38 GW mehr als verdoppelt. Im Jahr 2014 ist der Ausbau nach den neuesten Zahlen der Bundesnetzagentur jedoch in allen Bundesländern deutlich eingebrochen. Sogar die untere Grenze des von der Bundesregierung vorgegebenen Ausbaukorridors von 2,5 GW wurde verfehlt. Nur noch 1,9 GW kamen neu hinzu. Mit 427 MW neu installierter Leistung steht Bayern hier erneut an der Spitze. Allerdings ist der Anlagenzubau auch hier um mehr als die Hälfte zurückgegangen. In den Stadtstaaten Hamburg, Bremen und Berlin kamen sogar nur wenige Megawatt neuer Anlagen hinzu. Das zeigen die neuen Zahlen auf dem AEE-Portal www.foederal-erneuerbar.de.