Fossil-Freak Lomborg von Klimaleugner finanziert

DESMOGBLOG-Exklusiv: „Geier“ Paul Singer als Mega-Spender enthüllt

Der US-Milliardär Paul Singer, so genannter „Geierkapitalist“ und wichtiger Unterstützer der Republikaner, ist wesentlicher Geldgeber für die Denkfabrik des Klimawissenschafts-Kritikers und Befürworters fossiler Brennstoffe, Bjørn Lomborg. Das hat der amerikanische Blog DeSmogBlog herausgefunden.

Die Wohltätigkeitsstiftung des New Yorker Hedgefonds-Managers überwies im Jahr 2013 neuesten US-Steuer-Angaben zufolge 200.000 Dollar an Lomborgs Copenhagen Consensus Center (CCC). Der Zuschuss für Lomborgs Think Tank ist in der Steuererklärung der Paul E. Singer-Stiftung enthalten, welche die Aktivitäten dieser Stiftung zwischen Dezember 2012 und November 2013 offenlegt.

[note Geierfonds (vulture fund) bezeichnet Investoren (meist Hedgefonds), die Wertpapiere problembeladener Emittenten, beispielsweise zahlungsunfähiger Unternehmen oder ganzer Staaten meist weit unter Nominalwert erwerben. Diese Fonds investieren nicht, um mit dem operativen Geschäft des jeweiligen Unternehmens Geld zu verdienen, sondern um aus dessen Überresten Einnahmen zu erzielen.Der Name spielt auf Geier an, die geduldig kreisen, um schließlich von den Überresten eines geschwächten Opfers zu profitieren. (Nach Wikipedia)]

Schillernde Persönlichkeiten

Singer und Lomborg sind gleich schillernd: Zwar fordert Lomborg „smarte“ Lösungen für den Klimawandel und die Erforschung klimafreundlicher Energiequellen. „Fix the Climate“ nennt sich zwar eines seiner Projekte großsprecherisch – doch hat das CCC bisher noch kein Ergebnis vorgelegt. Kein Wunder, hält doch Lomborg ohnehin eine gewisse Erderwärmung für nützlich. In einem Buch („Cool it!“) griff er Al Gore, Nicholas Stern und den Weltklimarat IPCC an – sie seien alarmistisch und stellten die Folgen des Klimawandels übertrieben dar. Dies (im Übrigen sehr gut verkäufliche) Haltung brachte ihm den Ruf eines „Klimaskeptikers“ ein. Konsequenterweise entschied Dänemarks neu gewählte Mitte-links-Regierung 2011, dass Lomborgs Institut kein Staatsgeld mehr erhält. In Klimasleugner Singer hat Lomborg offenbar einen großzügigen Ersatz gefunden.

Die 175.000-Euro-Spende macht fast ein Drittel der 550.000 Euro an Zuwendungen des CCC im Jahr 2013 aus. Roland Mathiasson, stellvertretender CCC-Vorstandvorsitzender, behauptete DeSmogBlog gegenüber allerdings, dass „nicht ein Dollar“ des Singer-Zuschusses ausgegeben worden sei. Das Geld sei für ein völlig neues, unpolitisches Projekt vorgesehen.

Lomborg, oft auf Listen angeblich einflussreicher Menschen aufgeführter dänischer Politikwissenschaftler, schreibt zahlreiche Kolumnen über Klimawandel und Energiefragen in vielen der weltweit größten Printmedien. Sein CCC erstellt andauernd angebliche Forschungsberichte, die unermüdlich behaupten, dass das Thema Treibhausgasemissionen und die beschleunigte Markteinführung Erneuerbare Energien in der Politik niedrigen Stellenwert besitzen müsse.

Zuletzt argumentierte Lomborg in einer Kolumne für das Wall Street Journal, der Klimawandel sei gar nicht das dringende Problem, für das viele ihn hielten. Er nannte „die Erzählung, das Weltklima verändere sich von schlecht zu noch schlechter, einen nicht hilfreichen Alarmismus“. Lomborg behauptet, die ärmsten Länder müssten sich mithilfe fossiler Brennstoffe aus der Armut befreien – eine Position, die vom reichsten Mann der Welt, Bill Gates, unterstützt wurde.

DeSmogBlog versuchte nach eigenen Angaben, sich mit der Paul E. Singer-Stiftung in Verbindung zu setzen, um sich nach ihrer Spende an das CCC zu erkundigen, aber die E-Mail-Anfragen blieben unbeantwortet

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