Energienachfrage weiter steigend
Ungeachtet des dramatischen Abschwungs an den globalen Energiemärkten wird die Energienachfrage in den kommenden 20 Jahren weiter steigen. Treibende Kraft dabei: die anhaltende wirtschaftliche Expansion in Asien. Die globale Energienachfrage wird zwischen 2013 und 2035 voraussichtlich um 37 Prozent, bzw. um 1,4 Prozent pro Jahr steigen.
„Nach einem Zeitraum von drei Jahren, in dem die Ölpreise sich stabil auf einem hohen Niveau bewegt haben, erinnern die Preisrückgänge der letzten Monate mehr als deutlich daran, dass stete Veränderungen die Norm auf den Energiemärkten sind“, so Spencer Dale. „Es ist daher wichtig, über die derzeitige Volatilität hinaus auf langfristige Trends der Versorgungs- und der Nachfrageseite zu blicken. Diese werden die Energiebranche in den nächsten 20 Jahren bestimmen. Auf diese Weise geben wir dem Energiesektor und den zuständigen Entscheidungsträgern fundierte Daten für die anstehenden strategischen Entscheidungen an die Hand.“
Fracking: Tight Oil in den USA wächst weiter – aber langfristig langsamer – dennoch USA 2030 Selbstversorger
Die Nachfrage nach Öl wird um jährlich ca. 0,8 Prozent steigen, das ausschließlich in Nicht-OECD-Staaten. Nachdem der Verbrauch innerhalb der OECD bereits 2005 seinen Höhepunkt erreicht hat, wird er bis 2035 auf das Niveau von 1986 zurückgehen. China wird die USA als weltweit größter Verbraucher von Öl wahrscheinlich bis 2035 ablösen.
Die aktuelle Schwäche des Ölmarktes, die zu einem großen Teil auf das starke Wachstum der Förderung von Tight Oil in den USA zurückzuführen ist, wird wahrscheinlich noch mehrere Jahre anhalten. Dank Tight Oil ist die Ölförderung in den USA 2014 um täglich 1,5 Mio. Barrel gestiegen – der größte in der Geschichte der USA verzeichnete Anstieg. Langfristig gesehen dürfte sich das Wachstum der Tight Oil-Förderung allerdings verlangsamen und die Förderung im Nahen Osten wieder an Bedeutung gewinnen.
Die USA werden voraussichtlich dennoch Anfang der 2030er Jahre Selbstversorger in Sachen Erdöl werden. Noch vor gar nicht langer Zeit (2005) mussten sie 60 Prozent ihres Erdöls importieren.
Folgt: Starkes Wachstum bei Erdgas, Kohlenachfrage steigt langsamer