Klingt absurd: Konkurrenzfähiger Ökostrom derzeit fast nur aus Wasserkraft
Ökostrom-Anbieter wie die Düsseldorfer Naturstrom AG können den Kunden so gut wie keinen Strom aus Wind oder Sonne anbieten, weil er zu teuer ist, behauptet die WAZ und belegt dies durch ein Interview mit Naturstrom-Vorstand Oliver Hummel. Naturstrom, mit mehr als 240.000 Kunden einer der großen Grünstrom-Anbieter in Deutschland, ist wider Erwarten keine Adresse für Kunden, die Wind- oder Sonnenstrom beziehen wollen.
Hummel sagte der WAZ, politische Vorgaben seien verantwortlich dafür, dass „Ökostrom aus hiesigen Windrädern nicht mehr zu halbwegs vernünftigen Preisen“ angeboten werden könne. Gleiches gelte für Solaranlagen. Deshalb bestehe der naturstrom-Energiemix „seit mehr als einem halben Jahr aus heimischer Wasserkraft mit nur noch einem sehr kleinen Windstrom-Anteil“.
Durch die im August 2014 in Kraft getretene EEG-Novelle sei auf Druck der EU-Kommission das so genannte Grünstrom-Privileg weggefallen, also damit die Möglichkeit, der Kundschaft Ökostrom aus Wind- und PV-Anlagen direkt zu verkaufen. Die neue Gesetzeslage habe zur Folge, dass man doppelt zahlen müsste, wenn man Wind- oder Solarstrom liefern wolle: über die EEG-Umlage und an die Anlagenbetreiber – das ergebe Endkundenpreise, die kein Verbraucher zahlen wolle. Das Ganze sei ein branchenweites Phänomen.
Hummel forderte, „dringend wieder eine Möglichkeit, um unsere Kunden zu bezahlbaren Preisen mit Wind- und Sonnenstrom zu versorgen. Für eine entsprechende Verordnung des Bundeswirtschaftsministeriums engagieren sich mittlerweile mehr als 20 Verbände und Unternehmen aus der Erneuerbaren-Branche. Auch große gewerbliche Stromkunden wie die Metro-Gruppe unterstützen dieses Anliegen.“
->Quelle und ganzes Interview: derwesten.de