Agora: Trendwende an Ölmärkten und Euro-Abwertung verteuern Energierechnung
Die jüngste Trendwende an den internationalen Ölmärkten hat laut einer Mitteilung von Agora Energiewende im Februar die Energiepreise für Deutschlands Verbraucher gegenüber Januar um 2,1 Prozent steigen lassen – die erste spürbare Verteuerung seit Juni 2014. Damals hatte der Absturz der Rohölpreise von 110 US-Dollar je Barrel (159 Liter) auf weniger als 50 Dollar einen Preisrutsch ausgelöst. Insgesamt waren die deutschen Energiepreise dadurch um rund zehn Prozent gefallen.
Rohstoffe im Februar 15 Prozent teurer
Seit Ende Januar sind die Ölpreise auf zeitweise mehr als 60 US-Dollar wieder gestiegen. Im Schnitt waren Energierohstoffe im Februar somit um 15 Prozent teurer als noch im Januar, wie die Monatsauswertung der weltweiten Rohstoffbörsen durch das Hamburger HWWI-Institut ergibt. Die globale Verteuerung hat sich für hiesige Verbraucher sogar noch stärker bemerkbar gemacht, da zeitgleich der Umtauschkurs des Euro gegenüber dem Dollar drastisch gefallen ist – was eine automatische Verteuerung von Importen aus dem Dollar-Raum bedeutet. In Euro gerechnet stiegen die Preise für Energierohstoffe um gut 18 Prozent.
Heizölpreise für deutsche Verbraucher stiegen um 13,6 Prozent
Am stärksten machte sich die Kurswende an den Weltmärkten über die Heizölpreise für deutsche Verbraucher bemerkbar. Sie stiegen um 13,6 Prozent. Bei einem Anteil von gut zehn Prozent an den Ausgaben für Energie macht dies rechnerisch etwa zwei Drittel des gesamten Anstiegs der hiesigen Energiepreise im Februar aus. Dabei scheint hinter dem Hochschnellen der Heizölpreise auch eine Korrektur der außergewöhnlichen Rückgänge in den Vormonaten zu stecken. Deutlich gestiegen sind auch die Kraftstoffpreise. Für einen Liter Superbenzin mussten die Deutschen im Schnitt im Februar 3,7 Prozent mehr bezahlen als noch im Januar.
Lediglich die Preise für Strom und Heizung sind im Februar noch einmal gesunken. Hier werden Tarife nur in längeren Abständen angepasst. Daher wirken die Kursrückgänge der vorangegangenen Monate noch nach.
Energiepreistrends dämpfen nach wie vor Inflationsrate stark
Der jüngste Wiederanstieg der Energiepreise ist mit gut zwei Prozent der stärkste in einem Monat seit Januar 2013. Die Verteuerung von Februar macht allerdings nur einen kleinen Teil des zehnprozentigen Preisrückgangs der vorangegangenen Monate seit Sommer 2014 wett. Auch hat sich der Trend in den ersten März-Tagen nicht fortgesetzt, die Rohölkurse sind sogar wieder etwas gefallen. Verglichen zum Stand vor einem Jahr liegen die Energiepreise für Deutschlands Verbraucher daher nach wie vor deutlich niedriger. Dies erklärt auch den nach wie vor stark dämpfenden Einfluss der Energiepreistrends auf die Inflationsrate in Deutschland, die ja ebenfalls im Vergleich zum Vorjahr gemessen wird: wären die Energiepreise in den vergangenen zwölf Monaten unverändert geblieben, wären die Verbraucherpreise im Februar insgesamt um knapp ein Prozent statt nur um 0,1 Prozent gestiegen.
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