RWE schnallt den Gürtel noch enger

Neue Sparwelle – Stellenstreichungen drohen

Mit einem neuen Projekt namens „Lean Streering 2.0“ (schlanke Steuerung) will der Energieriese RWE die Kosten weiter senken. Vor allem in der Verwaltung will Vorstandschef Peter Terium laut Handelsblatt bis zu 30 % einsparen.

In einem internen Schreiben kündigte die Unternehmensleitung die neuen Einschnitte in der Verwaltung an. Eine Konzernsprecherin bestätigte gegenüber dem Handelsblatt die Maßnahmen als Teil eines Pakets zur Effizienzsteigerung, sagte aber nicht, wie viele Stellen betroffen sind.

Laut Handelsblatt startet Lean Steering mit mindestens zwei Maßnahmewellen: jetzt in den Bereichen Controlling, Strategie und Unternehmensentwicklung sowie Personalwirtschaft erfassen, Ende Juni werden Recht und Compliance, Risikomanagement und Corporate Affairs folgen.

Terium reagiere mit den Einsparungen auf die infolge der Energiewende rapide sinkenden Einnahmen im Stammgeschäft mit der Stromerzeugung aus Kohle und Gas. Deutschlands zweitgrößter Energiekonzern hat im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs einen Milliardenverlust eingefahren. Angesichts der anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verschärft der Essener RWE-Konzern nun seine Effizienzprogramme. Terium („Lange halten wir das nicht mehr durch“. Wall Street Journal am  04.03.2014) hatte schon bei der Bilanzvorlage im März neue Kostensenkungen angekündigt und die Vorgaben für Effizienzsteigerungen bis 2017 um 500 Millionen Euro auf zwei Milliarden Euro erhöht.

[note RWE auf dem Weg zum Grünstrom-Konzern? Chef Peter Terium verordnet radikalen Strategieschwenk: Der Atom- und Kohlekonzern, der mit seinen Braun- und Steinkohlekraftwerken so viel klimaschädliches CO2 ausstößt wie kein zweites europäisches Unternehmen, soll komplett auf die Energiewende ausgerichtet werden. „Wir wollen der glaubwürdige und leistungsstarke Partner für den Wandel des europäischen Energieversorgungssystems werden“, lautet die Mission. Das geht aus einem vertraulichen Papier mit dem Titel „RWE Corporate Story“ hervor. „2018 wird sich RWE entscheidend an der Neuausrichtung der Energiewirtschaft in Europa beteiligt haben“, gibt Terium darin den Mitarbeitern als neues Ziel vor. So soll RWE nur noch in erneuerbare Energien investieren – und nicht mehr in neue fossile Kraftwerke. (Handelsblatt vom 29.102013)]

RWE hat auch in der Kraftwerkssparte Personal reduziert: Ende 2014 hatte der Konzern noch knapp 60.000 Beschäftigte, ein Jahr zuvor waren ingesamt es noch 65.000.

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