Power-to-Heat in Hybridheizungen: Verbraucher könnten an der Energiewende verdienen
Millionen Haushalte in Deutschland könnten künftig von der Energiewende finanziell profitieren – und zugleich einen Beitrag zur Stabilität der Stromnetze leisten. Dies zeigen Untersuchungen zu den Potenzialen von Power-to-Heat (Strom-zu-Wärme) in den Heizungen privater Haushalte. Bei dieser Power-to-Heat-Variante werden Stromüberschüsse mit einem kleinen elektrischen Heizelement in Wärme für die Raumheizung und Warmwasserbereitung umgewandelt.
Dass dieses Konzept technisch funktioniert, beweisen erste Referenzobjekte des Instituts für Wärme und Oeltechnik (IWO). Dass es sich auch rechnet, zeigt eine kürzlich veröffentlichte Studie des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI). Mit mehr als 14 Millionen öl- und gasbeheizter Ein- und Zweifamilienhäuser besteht in Deutschland zudem die Möglichkeit, Power-to-Heat in Hybridheizungen zu einer günstigen, massentauglichen Lösung zu entwickeln.
Anlässlich der Berliner Energietage informierte das IWO über den aktuellen Stand des Projekts und seine weiteren Perspektiven. Im Rahmen der Veranstaltung „Power-to-Heat in Hybridheizungen: Potenziale, Rahmenbedingungen, Praxiserfahrungen“ referierte Jens-Christian Magnussen, Energiepolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im schleswig-holsteinischen Landtag, zum Thema „Erneuerbare Energie ausbauen – Strom-Angebotsspitzen sinnvoll nutzen“. Prof. Dr. Michael Bräuninger, Economic Trends Research und einer der Autoren der HWWI-Studie, erläuterten danach „Die ökonomischen Potenziale der Vernetzung von Strom- und Wärmemarkt“.
Die neuesten Ergebnisse aus dem IWO-Feldtest präsentierte anschließend Christian Halper, IWO – Simon Jastrzab, gleichfalls IWO, stellte Handlungsempfehlungen an die Politik zur zukünftigen Nutzung von ansonsten abgeregeltem Strom in Hybridheizungen vor. Weitere Informationen zum Thema online.
Energieeffizienzbranche weiter auf Wachstumskurs
Das Geschäft mit der Energieeffizienz in Deutschland lohnt sich. Auch für die nächsten Jahre setzt die deutsche Energieeffizienzbranche auf das wachsende Geschäft im In- und Ausland – Wichtigster Markt bleibt weiter Deutschland. Von einer hohen Dynamik am Markt zeugt auch, dass knapp drei Viertel der Unternehmen mit steigendem Konkurrenzdruck rechnet. Dies zeigte der Branchenmonitor Energieeffizienz 2015 der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (DENEFF) in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC.
„Mit dem Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz hat die Bundesregierung ein positives Signal an den Markt gesendet. Entscheidend ist jetzt, dass die beschlossenen Maßnahmen konsequent umgesetzt werden. Für Unternehmen hat Planungssicherheit oberste Priorität. Die Branche setzt auf künftig verbindliche nationale und europäische Effizienzziele ebenso wie auf eine zuverlässige Finanzierung von Anreizen. Rückschläge wie bei der Steuerförderung für Gebäudesanierung müssen zügig korrigiert werden.“ sagte Carsten Müller, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (DENEFF). „Bislang erfährt die Energieeffizienz beim Umbau der Energiewirtschaft noch zu wenig Aufmerksamkeit. Sie braucht als zweite Säule der Energiewende mehr Gewicht. Umso erfreulicher ist es, dass der Energieeffizienzmarkt auch unter den bisher bestehenden Rahmenbedingungen weiter gewachsen ist und damit zur Zukunftsfähigkeit des Standorts Deutschland beiträgt. Wir brauchen einen klaren und verbindlichen Rahmen, damit das immense Potenzial, das die Energieeffizienz bietet, in Zukunft voll genutzt werden kann“, so Dr. Volker Breisig, Partner und Experte für Energieeffizienz bei der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC.
Der Branchenmonitor basiert auf einer Erhebung unter knapp 100 Unternehmen aus verschiedenen Bereichen der Energieeffizienzbranche (Energiemanagement- und Beratungsdienstleistungen, Gebäudetechnik, Baugewerbe, Contracting, Mess-Steuer- und Regelungstechnik, Maschinenbau und anderen).