Energietage 2015 mit Teilnehmerrrekord beendet
Drei Tage rund um die Themen Energieeffizienz und Klimaschutz: Mit rund 8.400 Anmeldungen für 51 meist ausgebuchte Veranstaltungen und ein großes Rahmenprogramm erfreuten sich die Berliner Energietage 2015 einer überwältigenden Resonanz. Und das, obwohl die ganze Idee der Energieeffizienz durch brutal sinkende Energiepreise an den Märkten aktuell stark gefährdet ist. Die Vorträge der Kongresse und Workshops, Fotoimpressionen und eine Videodokumentation unter energietage.de.
Einzelne Veranstaltungen
Klimaneutrales Berlin 2050: Das Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm (BEK)
Dr. Fritz Reusswig eröffnete, indem er den Zusammenhang zwischen der Klimafolgenanpassung und der Notwendigkeit für ambitionierten Klimaschutz erläuterte. Staatssekretär Christian Gaebler setzte im Anschluss den politischen Rahmen für das BEK. Er betonte dabei die Ernsthaftigkeit des Klimaschutzziels und den politischen Willen, EnergiewendG und BEK noch vor den Wahlen zu verabschieden. Martina Richwien, die auch durch die Veranstaltung führte, präsentierte das ambitionierte Beteiligungskonzept des BEK mit seinen vielen Online- und Offline-Formaten, die sehr gut angenommen wurden.Der zweiten Block präsentierte den inhaltlichen Zwischenstand der fachlichen Erarbeitung. Prof. Dr. Bernd Hirschl, Projektleiter des Fachkonsortiums, gab einen Überblick über den derzeitigen Stand der Maßnahmenerarbeitung als auch bis zur Erstellung der politischen Beschlussvorlage. Anschließend führten Vertreter aller fünf Handlungsfelder (C. Lange, P. Heiduk, J. Rupp, P. Klemm, Dr. Reusswig) Herausforderungen und Maßnahmen nach dem aktuellen Stand der Erarbeitung aus. In der abschließenden angeregten Diskussion wurde über Einzelmaßnahmen, Monitoring aber auch über die Frage, ob nicht viel mehr Suffizienz erforderlich wäre, debattiert.
Die Energieeffizienz-Strategie der Bundesregierung im Gebäudebereich
Die Nachmittagsveranstaltung des BMUB stand einmal mehr unter dem Thema „Dezentrale Energiesysteme“, doch nie war das Besucherinteresse größer als in diesem Jahr: Die Veranstaltung war bereits einen Monat vor Beginn der Energietage ausgebucht – ein deutlicher Beleg für die Aktualität und Dringlichkeit der Thematik. Entsprechend vielseitig war das Programm der Veranstaltung.
So erfuhren die Zuhörer, welche Klimaschutzbeiträge eine dezentrale Versorgung leisten kann, welche Potenziale hierfür zur Verfügung stehen und welche Technologien aktuell zum Einsatz kommen oder erforscht werden. Die Bandbreite der Beiträge reichte dabei von der Quartierversorgung durch Kraft-Wärme-Kopplung bis hin zu Antriebstechnologien, die zukünftig als Speicher zur Verfügung stehen können. Auf der abschließenden Podiumsdiskussion, an der auch Staatssekretär Jochen Flasbarth teilnahm, wurden viele der zuvor gehörten Themen aufgegriffen und diskutiert – teils kontrovers und in jedem Falle erhellend für die begeisterten Zuhörer.
EnEV in der Praxis
Rund ein Jahr nach Inkrafttreten der neugefassten EnEV stellte der Workshop des BMUB Praxisfragen in den Mittelpunkt. Entsprechend groß war der Andrang: Über 300 Fachleute und Praktiker informierten sich über Anwendungsfragen der EnEV. Lutz Schäfer vom BMUB erläuterte die zentrale Rolle der EnEV für die Klimaschutzpolitik. Deutliche CO2-Reduzierungen im Baubereich seien wesentliche Bausteine der Klimaschutzpolitik des Bundes. Dies sei daher auch im „Aktionsprogramm Klimaschutz 2020“ verankert. Ziel sei es, das Niedrigstenergiehaus ab 2021 zum Standard im Neubaubereich zu machen.
Qualität und Verständlichkeit seien essentiell, damit das Marktinstrument Energieausweis in der Breite wirksam werden könne, führte Christian Stolte (dena) aus. Neben dem dena-Gütesiegel sollen die neu eingeführten Stichprobenkontrollen für verlässliche Qualität bei den Energieausweisen sorgen, erläutere Anja Rogsch (DIBt). Auf großes Interesse stießen zudem die Ausführungen von Marie-Theresia Erat, die die Umsetzung der EnEV im Land Berlin vorstellte.
Folgt: Energieeffizienzstrategie Gebäude: Impulse für die Energiewende im Gebäudesektor