Berliner Energietage: Abschlussüberblick

Energetisch sanieren als gestalterische Chance

Architektenkammer Berlin

Die Architektenkammer Berlin hat bei ihrer heutigen Veranstaltung in drei Vorträgen aus Forschung, Planung und Ausführungspraxis Best Practice Beispiele vorgestellt, die eindrucksvoll zeigen, wie kreativ Architekten zusammen mit den ausführenden Firmen das Thema WDVS und die energetische Ertüchtigung einer Bestandsfassade mit gedämmten Profilglas angegangen sind.

Obwohl es bei den Beispielen Bikini Berlin, Nähe Bahnhof Zoo und einer Bibliothek in Kreuzberg am Kottbusser Tor um 50ger bzw. 60ger Jahre Gebäude ging, war die konzeptionelle Herangehensweise bei der Fassadensanierung völlig unterschiedlich und machte den über 150 anwesenden Experten im Raum Mut, das Thema innovativ und ganzheitlich anzugehen. Denn natürlich muss der Blick weiter reichen, als „nur“ bis zur Fassade. Im besten Falle können Architekten zusammen mit Fachplanern das gesamte Gebäude weiterdenken, weiterbauen, weiternutzen und die energieeffiziente Sanierung von Bestandsbauten als hilfreichen Anlass nehmen, überholte Grundrisse, veraltete Haustechnik, oder auch die Verbesserung der stadträumlichen Gestaltung für die nächsten 50 Jahre zu ertüchtigen und inwertzusetzen.“

Berlin Adlershof: energieeffizient und innovativ!

WISTA-MANAGEMENT GMBH

Was ist das besonders „Innovative“ an der Adlershofer Energiestrategie? Wie lassen sich einzelne Ansätze/Maßnahmen zu einem integralen Quartierskonzept verknüpfen? Wie kann man Übertragbarkeit für andere vergleichbare Quartiere organisieren? Diese Fragen wurden während der WISTA-Veranstaltung aktiv diskutiert. Energiegeladen konnte die WISTA zu ihrer Veranstaltung über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßen. Zu den Teilnehmern gehörten Planer, Architekten und Energieagenturen und -unternehmen, aber auch Vertreter von Behörden und Ministerien aus Bund, Ländern und Kommunen.

Die WISTA hat ihren komplexen Ansatz für einen energieeffizienteren Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort vorgestellt. Die Technische Universität Berlin und die Blockheizkraftwerks- Träger- und Betreibergesellschaft mbH Berlin haben ihrerseits die Fortschritte am Standort zu den Themen innovative Kälteversorgung und Power-to-Heat vorgestellt. Damit wurden einige der wichtigsten Projektsäulen der Energiewende für das Adlershofer Quartier erklärt.

Energiepolitik der Bundesregierung: Wärmewende auf dem richtigen Weg?

BDH Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie

Ist die Wärmewende auf dem richtigen Weg? Diese Frage stellte das Symposium des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH). Dass der Wärmemarkt entscheidend für den Erfolg der Energiewende ist, sei inzwischen zwar unstrittig, so Andreas Lücke, BDH-Hauptgeschäftsführer. Auch habe die Politik die Energieeffizienz als zweite Säule der Energiewende definiert. Allerdings: Die „Wärmewende“ sei bisher ausgeblieben. Nicht einmal ein Drittel der Deutschen Heizungen entspräche dem Stand der Technik. „Lediglich zehn Prozent der rund 6 Mio. in Deutschland installierten Heizölkessel sind effiziente Brennwertkessel. Nur knapp zehn Prozent der in Deutschland installierten Heizungen nutzen Solarthermie“, führte Lücke aus. In 2014 wurden lediglich in 21 % der Investitionsfälle erneuerbare Energien eingekoppelt. Dies sei zu wenig, um die politischen Ziele zu erreichen.

Auf diese Marktentwicklung habe das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) mit der Novellierung und Ausweitung des Marktanreizprogramms für erneuerbare Energien(MAP) reagiert, erläuterte Thorsten Herdan, Abteilungsleiter im Bundeswirtschaftsministerium (BMWi). Das Programm stelle jährlich über 300 Mio. Euro zur Verfügung. Die Novellierung sei erforderlich geworden, um den Anteil erneuerbarer Energien bis 2020 auf 14 Prozent steigern zu können.

Folgt: Innovationen mit Energieeffizienz-Dienstleistungen