Hydraulic Fracturing zur Kohlenwasserstoff-Förderung wurde erstmals in den 1940er Jahren von der Kohlenwasserstoff(KW)-Industrie zur Erhöhung der Ausbeute von Erdgas und Erdöl aus konventionellen Lagerstätten eingesetzt, d. h. KW-Vorkommen in porös-permeablen, von undurchlässigen Barriere-Formationen abgedichteten Speichergesteinen. Hydraulic Fracturing hat sich seitdem zu einer Schlüsseltechnologie zur Er-schließung insbesondere von Erdgas aus relativ dichten Sandsteinen oder karbonatischen Speichergesteinen (sogenanntes Tight Gas) entwickelt. Weltweit sind inzwischen rund drei Millionen Frac-Maßnahmen in Bohrungen durchgeführt worden. In Deutschland wird die Frac-Technologie seit 1961 – ohne messbare Beeinträchtigungen der Umwelt – zur Steigerung der Produktionsrate von weniger ergiebigen KW-Lagerstätten und insbesondere zur Gewinnung von Tight Gas eingesetzt.
Hydraulic Fracturing zur Nutzung der Tiefengeothermie ist ein vergleichsweise junges, inzwischen aber weltweit etabliertes weiteres Anwendungsgebiet der Frac-Technologie – die Erschließung von Erdwärme-Reservoiren im tieferen Untergrund zur Energiegewinnung (Tiefengeothermie). Dabei werden durch Wasserinjektion (in der Regel ohne chemische Additive) in dichten, heißen Gesteinen (petrothermale Geothermie) in Tiefen ab vier Kilometern bereits vorhandene geologische Schwächezonen reaktiviert oder künstliche Rissflächen geschaffen, um einen verbesserten Durchfluss von Wasser im Gestein zu ermöglichen. Auf diese Weise entstehen unterirdische Wärmetauscher mit guten Wegsamkeiten für die Erhitzung von Wasser, das von der Erdoberfläche über eine Tiefbohrung in den Wärmetauscher gepumpt und über entsprechende Produktionsbohrungen wieder nach oben zur energetischen Nutzung gefördert wird.
Weitere Anwendungen von Hydraulic Fracturing: Darüber hinaus kommt Fracking gelegentlich zur Anwendung bei Grundwasserbohrungen, der Erschließung mineralischer Ressourcen oder zur Entgasung von Kohleflözen. Ein wichtiges Feld ist auch die Nutzung dieser Technologie für wissenschaftliche Zwecke. In einer Reihe von nationalen und internationalen Forschungsbohrungen wurde die Methode des Hydraulic Fracturing eingesetzt, um Informationen über die mechanischen und hydrologischen Gesteinseigenschaften im Untergrund sowie die natürliche Erdbebentätigkeit zu gewinnen. (Siehe auch: solarify.eu/fracking
Erdgas-Förderindustrie fordert Lockerung der Verbote
Die Erdgas-Förderindustrie forderte eine Entschärfung des Entwurfs. Er gehe an einigen Stellen deutlich zu weit, sagte Gernot Kalkoffen, Vorsitzender des Wirtschaftsverbandes Erdöl- und Erdgasgewinnung (WEG), in Berlin. Der Beitrag der deutschen Förderung zur Erdgasversorgung ist seit 2004 von rund 20 auf 10 Prozent gefallen. Die deutsche Förderung sei auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit, wenn Fracking untersagt oder durch hohe Hürden unmöglich werde. Dann müsse Deutschland mehr Erdgas importieren, warnte Kalkoffen.
->Quellen und mehr (u.a. nach merkur.de):
- Gesetzentwurf 1 (Drucksache 18/4713)
- Gestzentwurf 2 (Drucksache 18/4714)
- Antrag Grüne (Drucksache 18/848)
- Antrag Die Linke (Drucksache 18/4810)
- erdoel-erdgas.de
- Kabinettsbeschluss auf Solarify
- acatech-Untersuchung auf Solarify
- Proteste gegen Kabinettsbeschluss auf Solarify
- Dossier „Schiefergas“ auf Solarify
- ExxonMobil zu Fracking
- Wintershall zu konventionellem und unkonventionellem Fracking
- Umweltbundesamt zum Fracking
- Rechtsgutachten Gelsenwasser zu Fracking
- UBA-Studie 2012
- Fragen und Antworten der Bundesregierung
- BGR-Fracking-Studie
- Film Gasland
- Kritik an Gasland
- Exxon Mobil zu brennendem Wasserhahn in Gasland
- Panorama-Beitrag
- Umweltministerium zu Fracking-Paket