Berlin emittierte 2013 mehr CO2 als 2011 – aber Rückgang gegenüber 1990
Weil der Flugverkehr trotz BER-Desasters explodiert, das Dienstleistungsgewerbe boomt, aber vergleichsweise wenig erneuerbare Energiequellen aufgetan werden, hat sich die Klimabilanz der Hauptstadt deutlich verschlechtert – berichtet der RBB. Der CO2-Ausstoß stieg in einem Jahr um fast fünf Prozent.
Trotzdem will Umweltsenator Andreas Geisel Berlins Klima-Waage in Balance bringen – doch das dauert. Nach Angaben des Statischen Landesamtes erhöhten sich die Emissionen um knapp eine Million Tonnen auf insgesamt 20,8 Mio t. Verglichen mit 1990 ergibt sich allerdings ein Rückgang um 29,2 Prozent.
Doch nicht nur die CO2-Emissionen haben zugenommen, sondern auch der Energieverbrauch insgesamt – nämlich um 7,4 Prozent. Vor allem Erdgas als Energieträger wurde im Jahr 2012 deutlich mehr verbraucht als noch im Jahr zuvor. Hier errechnete das Amt einen Anstieg von 17,6 Prozent.
Aus einer Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt:
Berliner Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum sowie ein kälteres Jahr lassen Energieverbrauch und CO2-Emissionen leicht steigen – Minderungsziel für 2020 aber nicht gefährdet
Die vom Amt für Statistik Berlin-Brandenburg vorgelegte Berliner Energie- und CO2-Bilanz für das Jahr 2012 ergibt beim Endenergieverbrauch (EEV) und den CO2-Emissionen (Verursacherbilanz) Steigerungen gegenüber dem Jahr 2011. Danach ist der EEV gegenüber dem Vorjahr um 7,4 % und der CO2-Ausstoß um 4,9 % gestiegen. Gegenüber dem Basisjahr 1990 hat Berlin eine CO2-Minderung um 29,2 % erreicht. Viele Bundesländer streben eine CO2-Minderung um 25 % erst für 2020 an.
Der Senator für Stadtentwicklung und Umwelt Andreas Geisel: „Die Berliner Bilanz 2012 zeigt, dass es weiterer Anstrengungen für mehr Klimaschutz bedarf, um die Erreichung unserer Klimaschutzziele auch bei Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum sicherzustellen. Schlüsselfaktoren sind die Senkung des Wärmebedarfs, ein weiterer Wechsel zu emissionsärmeren Energieträgern und die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien.“
Prozentual fallen die Steigerungen der CO2-Emissionen aus dem EEV vor allem beim Bereich Luftverkehr (+7,0 %) und dem Bereich Haushalte, Gewerbe und Dienstleistungen (+ 8,0 %) am höchsten aus. In absoluten Zahlen ist der letztgenannte Bereich entscheidend.
Wesentliche Faktoren für den Anstieg der CO2-Emissionen: Die positive Gesamtwirtschaftsentwicklung Berlins (+1,2 Prozent), insbesondere die Entwicklung des Dienstleistungssektors (+3,2 Prozent), als auch der Bevölkerungsanstieg (+ 1,5 Prozent bzw. rund 49.000 Einwohner) spiegeln sich in einem erhöhten EEV und CO2-Ausstoß wider. Hinzu kommt, dass das Jahr 2012 – hier insbesondere die Heizungsmonate – kälter war als 2011. Dies führt zu einem gestiegenen Endenergieverbrauch und spiegelt sich in den höheren Verbrauchszahlen von Gas (+ 17,6 %), Fernwärme (+ 5,6 %), Heizöl und Braunkohle wider.
Die positive Entwicklung der erneuerbaren Energien setzt sich hingegen weiter fort. Der Anteil der erneuerbaren Energien am EEV nahm im Vergleich zum Vorjahr um 20,7 % zu. Ihr Anteil am Gesamtprimärenergieverbrauch betrug jedoch nur 3,6 %.
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