ISE und TÜV starten neue weltweite PV-Forschungsrunde

Internationales Forscherteam erforscht Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit von PV-Systemen

Ein internationales Forscherteam unter Federführung von TÜV Rheinland und Fraunhofer ISE wird die Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit von PV-Systemen in der Praxis untersuchen. Das Projekt soll im Verbund mit dem Institut für Solarforschung Hameln durch systematische Erhebung, Analyse und Darstellung von Ertragsdaten aus dem Betrieb von PV-Systemen weltweit mehr Sicherheit für Investoren, Projektierer und Betreiber von Solarkraftwerken schaffen.

Der Energieertrag für PV-Anlagen soll künftig in unterschiedlichen Klimazonen möglichst präzise eingeschätzt und vorhergesagt werden können. Bei dem Projekt, das vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert wird, handelt es sich um die Fortsetzung von Forschungsarbeiten, die bereits 2010 begonnen haben.

Um die so genannte Performance Ratio*) in den verschiedenen Klimazonen zu erfassen, sammeln die Forscher über mehrere Jahre Daten über Modulfehler und Systemausfällen  Außentestfeldern der Partner, die weltweit im Monitoring sind. Abgestimmt und bewertet werden auch Methoden zur Zustandsbeurteilung von PV-Modulen. Dazu zählen beispielsweise die visuelle Inspektion von Modulen, Leistungsmessungen, Thermografie- und Elektrolumineszenz-Aufnahmen, bei denen der Zustand der Module auch im Inneren zerstörungsfrei untersucht werden kann. Mit den gewonnenen Daten werden verschiedene Modelle zur Ertragsvorhersage gefüttert, um diese bestätigen und validieren zu können.

Schließlich analysieren die Fachleute die Erhebung der technischen Bewertungen in den Finanzplänen von PV-Kraftwerken und überprüfen, ob die wirtschaftlichen Bewertungen mit den technischen Bewertungen in Einklang stehen. Am Ende des Projektes soll unter anderem eine Weltkarte mit einem Überblick über die Performance Ratio für Solarsysteme publiziert werden, die mit großer Präzision entsprechende Daten abbildet.

Forscherteams aus 18 Ländern an dreijährigem Projekt beteiligt

Beteiligt an dem Forschungsprogramm sind neben dem europäischen PV-Branchenverband EPIA Experten aus Australien, Belgien, China, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Israel, Italien, Japan, Malaysia, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Schweden, der Schweiz, Spanien, Thailand und den USA.

Das Projekt „Performance and Reliability of Photovoltaic Power Systems“ (Task 13) im Rahmen des „Photovoltaic Power System Programme“ der Internationalen Energieagentur IEA hat eine Laufzeit bis 2018. Über Zwischenergebnisse werden die Forscherinnen und Forscher regelmäßig informieren.

Die Performance Ratio ist eine der wichtigsten Größen zur Bewertung der Effektivität einer PV-Anlage. Konkret bezeichnet die Performance Ratio das Verhältnis des tatsächlichen zum theoretisch möglichen Energieertrag. Sie ist weitgehend unabhängig von der Ausrichtung einer PV-Anlage und der Einstrahlung auf die PV-Anlage. Aus diesem Grund kann man mit Hilfe der Performance Ratio netzgekoppelte PV-Anlagen an verschiedenen Standorten weltweit vergleichen. (solarify.eu)

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