BY will SuedLink lieber durch Hessen oder BW führen
Die zuerst vom Bayerischen Rundfunk veröffentlichte Idee der bayerischen Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU), die geplante Stromtrasse SuedLink in Richtung Westen zu verlagern, stößt bei Baden-Württemberg und Hessen auf harten Widerstand. Politiker reagierten stark verärgert.
Dem Bayerischen Rundfunk liegt eine Stellungnahme des Wirtschaftsministeriums zum aktuellen Entwurf der Bundesnetzagentur vor. Darin heißt es, für die HGÜ-Verbindung SuedLink sei „im Fall des Bedarfsnachweises eine Stammstreckenführung bis Kupferzell/Grogartach zu realisieren“. Aus dem Großraum Stuttgart solle dann eine Verknüpfung ins schwäbische Gundremmingen erfolgen – statt nach Grafenrheinfeld. Aigner schlägt vor den entscheidenden Verhandlungen in Berlin kämpferische Töne an und argumentiert, die unterfränkische Region dürfe nicht zur „nationalen Stromdrehscheibe“ werden. Sie will dadurch Unterfranken angesichts der schon im Bau befindlichen Thüringer Strombrücke eine weitere Belastung ersparen. Zwei Trassen wolle Bayern nicht „schultern“, sagte Aigner im ARD-Bericht aus Berlin. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU), aber auch zahlreiche Bürgerinitiativen in Bayern und Hessen, stemmen sich gegen SuedLink.
Die geplante 800 Kilometer lange HGÜ-Leitung soll Windstrom von der Küste und dem Norden in den Süden Deutschlands führen, vor allem, wenn 2022 die letzten Atommeiler abgeschaltet werden.
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