Hendricks eröffnet 6. Petersberger Klimadialog
Eröffnungsansprache von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks beim sechsten Petersberger Klimadialog am 18.05.2015 in Berlin. Solarify dokumentiert leicht gekürzt die Rede und setzt Zwischentitel.
Im vergangenen Jahr war der deutsche Astronaut Alexander Gerst sechs Monate lang auf der internationalen Raumstation ISS und hat Millionen von Menschen mit seinen Fotos aus dem All fasziniert. Am 8. November, kurz vor seiner Rückkehr, schickte er ein Bild von der dunklen Erde, die von einem leuchtenden Kranz umgeben wurde – der von der Sonne angestrahlten Atmosphäre. Dazu schrieb er: „Ich brauchte ein halbes Jahr, um zu realisieren, dass Menschen im All leben können. Ich brauchte eine Minute, um zu realisieren, wie schön die Erde ist. Ich brauchte nur einen kurzen Moment, um zu erfassen, wie verletzlich unser kleiner blauer Planet ist.“
Wie real die Gefahr des Klimawandels ist, darüber sind sich Wissenschaftler weitgehend einig. Wir können heute nicht bestimmen, wie genau die Veränderungen aussehen werden. Aber fest steht: Sie werden unbeherrschbar sein, wenn wir die Erderwärmung nicht auf zwei Grad Celsius begrenzen.
Das Prinzip Hoffnung – nach dem Motto „Es wird schon nicht so schlimm kommen“ – kann keine Strategie sein. Im Gegenteil: Wir müssen gemeinsam das Tempo erhöhen. Ohne Zweifel ist der Kampf gegen den Klimawandel eine moralische Pflicht unserer Generation. Eine moralische Pflicht gegenüber den Generationen, denen wir unseren Planeten einmal übergeben werden. Und eine moralische Pflicht gegenüber den Menschen, die schon heute von Stürmen, Überflutungen, Hunger, Dürren und Armut betroffen sind und die jede Veränderung unseres Klimas am härtesten trifft.
Folgt: Klimaschutz als Voraussetzung für wettbewerbsfähige Wirtschaft und Wohlstand