100 Mrd. Dollar international auf Eis
Die Erdöl-Branche hat ihre Investitionsvorhaben dem niedrigen Ölpreis geschuldet weltweit drastisch verringert. Laut Martijn Rats, einem Analysten von Morgan Stanley wird 2015 mit 112 Milliarden Euro rund ein Viertel weniger in Projekte der Ölfirmen investiert als noch 2014.
Morgan Stanley hat die geplanten Ausgaben von 121 Energiefirmen überprüft. Die norwegische Analysefirma Rystad Energy sagt, dass mehr als 90 Mrd. Euro auf Halde liegen. Das betrifft 26 größere Projekte – zehn davon in Kanada, wo bereits viele tausende Menschen dadurch ihren Arbeitsplatz verloren haben. In Australien, Norwegen, dem Irak, Angola, Ecuador, China und auf den Falklandinseln Großprojekte vorerst gestoppt.
Mit dem Verschieben der Investitionen versuchen die Unternehmen, Cashflow und Dividenden zu sichern und auf geringere künftige Kosten zu warten. „Wenn unsere Analysen stimmen, dann gibt es zwei gegenläufige Trends. Steigende Preise und fallende Kosten“, so Rats dazu.
Krisengewinner Saudi-Arabien
Shell zum Beispiel habe drei Projekte verschoben, zwei in Kanada und eins in Australien; Konkurrent BP seine Investition für ein Ölbohrprojekt im Golf von Mexiko. Auch Chevrons kasachisches Joint Venture Tengizchevroil habe seine Expansionspläne verlangsamt. Die geplanten Investitionen der Nicht-OPEC-Länder werden von 2014 bis 2016 um rund 180 Mrd. Euro zurückgehen – gute Nachrichten für Saudi-Arabien, dessen Produktionskosten geringer sind als die der Nicht-OPEC-Staaten.
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